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Dienstag, 8. Juli 2008

Darmstadt bloggt

Nun haben auch die Darmstädter Ferienkurse davon Wind bekommen, dass es ein sogenanntes "Internet" gibt, in dem sich möglicherweise Neue-Musik-Interessierte tummeln k-ö-n-n-t-e-n. Da man musikästhetisch mit einem Computer noch mehr anrichten kann als durch Bedienung von Copy&Paste innerhalb von Notenschreibprogrammen, richtete die NMZ prompt ein Blog ein, wo der rasende Komponist Reporter Arno Lücker fortan live aus dem Kochtopf der Avantgarde berichtet. Die Berichte sind möglicherweise für einen Außenstehenden etwas erschreckend, für die Leute vom Fach entweder Schenkelklopfer oder Seufzerreger, in einem Atemzug natürlich. Hier im Osten wird man eher abwinken: Darmstadt? Wo liegt das denn? Ach, drüben.

p.s. gleich ein erster Kritikpunkt: ein Blog kann nur "leben", wenn es ordentlich vernetzt und verlinkt wird. Nicht einmal eine Trackback-Funktion bietet das Blog an. Die linklosen Texttapeten dort werden so vor allem eines nicht erzeugen: Kommentare, Kommunikation. Genau DAS scheint mir aber das Wichtigste an einem solchen thematisch gebundenen Blog zu sein. Sonst liefert sich das Blog gleich selbst ans Messer: Neue Musik? Nur für Eingeweihte bitte. Nein danke.

Edit: und noch ein Darmstadt-Blog. Wow.

Freitag, 4. Juli 2008

UNESCO-Wackelei

Entscheidung kann man das wohl nicht nennen, was die UNESCO gestern in Quebec hat verlauten lassen. Anstelle der groß angekündigten Aberkennung des Welterbetitels für das Dresdner Elbtal gibt es einen einjährigen Aufschub und dazu die Aufforderung, einen Tunnel zu bauen. Damit widerspricht sich die UNESCO selbst und wirkt unglaubwürdig. 2009 wird dann wahrscheinlich noch eine Stundung ausgesprochen? Das hilft den Dresdnern nicht weiter, denn der nett gemeinten Tunnelforderung wird keine Tat nachfolgen. Insofern wäre ein klares Aberkennungsurteil als Schlag ins Gesicht sicherlich die bessere Variante gewesen. Sollte der "Aufschubsgedanke" jedoch wirken und somit binnen eines Jahres eine verträgliche Lösung gefunden werden, bin ich eines Besseren belehrt. Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Hojotoho !!

Sie waren besser angezogen. Sie waren einfach alle besser angezogen als er. Er hielt wenig von Konventionen, er wusste wie man sich in der Oper zu verhalten hatte, das reichte ihm. Und er war den Bonbonpapierzertrümmerern und Hypochonderasthmatikern im Geiste voraus: er war doch lediglich zum Hören dieser wunderbaren Musik gekommen, hatte lange auf die Karte im Parkett gespart. Das Kleid der Dame da neben mir hat bestimmt mehr als 500 Euro gekostet, dachte er. Aber von der Oper verstehen wird sie vermutlich nichts. Seine Theorie wurde bestätigt, als die Dame in dem Moment, wo der Dirigent im Orchestergraben erschien, sich nervös ihre Fingernägel besah und anhauchte. Es wurde ruhig in der Oper, alle Lichter verloschen. Die Dame neben ihm stellte eine leichte Imperfektion im Nagelbett ihres Zeigefingers fest und öffnete ihre Lederhandtasche, um nach einem Taschentuch zu nesteln. Erst beim Klicken des Verschlusses merkte sie die Stille um sich herum und wandte sich mit einem unsicheren "hü"-Laut ihrem Gatten zu, im Blick lediglich die leere Dummheit klimpernd: "sorry Hase, aber der Nagellack..." sagten die Augen stumm. - Er konzentrierte sich nun auf die Oper. Es-Dur...leise Girlanden durchzogen die Streicher, ein feiner gewebter Teppich aus akustisch glitzerndem Gewässer, das sich wie eine wohltuende Decke im Opernbau ausbreitete. Der Herr rechts neben ihm starrte nach oben und studierte den Kronleuchter. Das Ehepaar vor ihm hatte offenbar kein Programmheft mehr erhalten, weshalb die Ehefrau nicht mehr an sich halten konnte und ihrem Gatten die hochnotpeinliche Situation ins Ohr zischte: "ichhabkeinentext", wobei das Ende dieses Satzes in einem winzigen hysterischen Piepser endete. - Es-Dur. Er versuchte die Konzentration wieder auf die Bühne zu lenken, wo gerade der Vorhang aufging und das Orchester zu immer lauterem Wogen anschwoll. Nachdem der Herr neben ihm offenbar festgestellt hatte, dass der Kronleuchter etwa vier Tonnen wog und aus 3153 Glühlampen bestand, gähnte er herzhaft und besah sich als nächstes die Logen. Weit über 100 Takte Es-Dur waren ihm wohl zu fad, die Genialität dieses Beginns blieb ihm verborgen. Mittlerweile hatte die Dame links mit einem Tempotuch ihr Nagellackmalheur entfernt. "Rheeeeeeeiiiiiinnnnnngold" flöteten die Rheintöchter auf der Bühne, Harfen und Becken gesellten sich ins Orchestertutti. Hinter ihm fiel mit leisem Dok-dokdokdok ein Handy zu Boden, gefolgt vom Fußscharren des Besitzers unter dem Sitz, es wieder in seine Nähe zu manövrieren. Als die Ehefrau vor ihm sich gerade bei ihrem Gatten erkundigte, ob der Babysitter auch gekommen sei, in Luftline 2m links hinter ihm und 4m rechts vor ihm die ersten einwandfrei als solche identifizierten Wick-Blau entfaltet wurden und der Herr hinter ihm zwar sein Handy wiedergefunden hatte, wohl aber auch den Weckruf vom vorigen Tag vergessen hatte abzuschalten, betrat Alberich die Bühne.
Wagner kann so schön sein.

[mein Juni-Beitrag zur Schreibwerkstatt - Mitmachen macht Spaß!]

Freitag, 27. Juni 2008

Verdammt

GANZ BÖSES VIEH! Mein Bein sieht aus wie mehrfach reingeschlagen und anschließend aufgepumpt. "Kriebelmücke, alles klar. Kühlen und Hochlegen" meinte die Ärztin völlig entspannt. Na, dann hoffe ich mal... Wusste gar nicht, dass es an den Elbwiesen solche Monster gibt.

España ¡a por la final!



...und ich habe mein Traumfinale :)

Donnerstag, 26. Juni 2008

Firefox 3 - das war wohl nix

Ich gebe zu, ich habe ja keine Ahnung von Computern (jeder Computer ist so schlau wie der Typ der davorsitzt *g*), aber eigentlich hatte ich mich beim neuen Firefox auf Verbesserungen gefragt. Stattdessen ruckelt das Teil, wie zu uralten IE-Zeiten, insbesondere Seiten mit Grafiken und Fotos scrollen so, als sei der Befehl gerade erst erfunden worden, vom Speicheraufwand ganz zu schweigen. Übrigens bin ich nicht allein mit dem einen bzw. anderen Problem. Dass es da auch Sicherheitslücken gibt, ist ja eher normal bei jeder neuen Version. Hoffentlich gibts bald eine offizielle Lösung für die Scroll/RAM-Geschichte...

Public Viewing Dresden

sah heute so aus:

gut 10000 Zuschauer


starren gebannt auf die Leinwand


super Stimmung


Fahnenschwenken


und gewonnen! Da freut sich auch die Sanitäterin.

Sonntag, 22. Juni 2008

Sportscheck-Lauf

Tja, nun gehöre ich wohl auch zu den Verrückten. Nein, im Gegenteil - Laufen macht Spaß, ist gesund und ich bin wahnsinnig stolz auf mich, dass ich das so fein durchgehalten habe.
Heute war dann der "D-Day", mein erster quasi offizieller oder auch öffentlicher Lauf - ich hatte mich schon vor Wochen für den 1. Sportscheck-Lauf in Dresden angemeldet. Nachdem ich in zwei Monaten doch jede Woche gut 18-24km gelaufen bin, waren die 10km für mich machbar. Dennoch war ich ganz schön aufgeregt, da ich noch nie mit so vielen Läufern zusammen gelaufen bin. Dadurch war das Tempo natürlich auch ziemlich hoch (der erste kam nach 34' rein), aber ich bin mit meiner 1'02'' super zufrieden. Und im Ziel gabs viele leckere Sachen, Getränke, Obst, irgendwelche Riegelchen und das übliche Bühnenprogramm.
Ich muss nochmal betonen, dass das keine Verliererparty der Holländer war - die Oranje-Fotos täuschen, aber der Sportladen hat nunmal dieselbe Farbe... - und während des Laufes hatte ich leider anderes zu tun als zu knipsen, daher gibts nur vom Start zwei Impressionen:



Samstag, 21. Juni 2008

Wenn das EM-Finale

"Russland vs. Türkei" lautet, freß ich nicht nur einen Besen, sondern ne Besenkammer.

Unglaublich...

Mittwoch, 18. Juni 2008

So ein völliger Blödsinn

DAS regt mich ja nun mal wirklich auf. Der Mann hat doch keinem was getan? Er hat gegen keine Regeln verstoßen, nix. Er ist Trainer, und er macht seinen Job. Ich habe den Verdacht, die UEFA will durch solch abstruse Entscheidungen irgendeinen Entertainment-Anteil der EM retten!? Den Eindruck hatte ich allerdings bei einigen Schiris der EM ebenfalls...

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