Montag, 18. Januar 2010

Herzschlag des Universums

Gérard Griseys "Le noir de l'Etoile" im Festspielhaus Hellerau

Faszinierend und berührend ist es oft, wenn Menschen in die Natur hineinhorchen. Mittels moderner Sonartechnik ist es heute möglich, antarktischen Gewässern "zuzuhören". Bewegungen von Wasser und Wind werden ebenso hörbar gemacht wie Tiere, die wir normalerweise nicht hören können. Das freut nicht nur Biologen und Mathematiker, auch Künstler aller Genres bewundern die eigendynamische Qualität der Natur, die sich jenseits vom Konstruktionswillen oft wie von Geisterhand entfaltet. Wenn der französische Komponist Gerard Grisey (1946-98) seinen künstlerischen Ansatz mit den Worten "Klang als Wesen begreifen, durchtränkt mit organischem Leben, belebt von einem inneren Atem" beschreibt, so ist verwunderlich, dass seine Musik nur selten in den Konzertsälen gespielt wird. Jedoch beruft sich eine ganze Komponistengeneration auf Griseys Ideen: zu seiner sensiblen Beobachtung von Naturgesetzen und -gegebenheiten gehörte zwangsläufig auch die Arbeit mit Klangspektren und den Obertonreihen. Anders als Holst ("The Planets"), Langgaard ("Sphärenmusik") oder weitere bekennende Sternengucker unter den Komponisten widmet sich Grisey in "Le Noir de l'etoile" nicht der romantischen Weite des Alls, sondern seiner enormen Lebendigkeit, das durch unendliche Bewegung von Teilchen entsteht. Im Festspielhaus Hellerau gastierte am Freitag mit "Les Percussions de Strasbourg" nicht nur eines der weltbesten Schlagzeugensembles, sondern auch der Widmungsträger von Griseys rund einstündigem Werk. Die sechs Schlagzeuger sind im Festspielhaus um das Publikum herum gruppiert; was sich in gut 60 Minuten vor den Ohren abspielte, ist mit dem Besuch in einer Art akustischem Planetarium nur unzureichend beschrieben. Per Zuspielband erklangen in Klang übersetzte Pulsare, rotierende Überbleibsel von sterbenden oder explodierenden Planeten. Grisey widmet sich diesen Rotationen und bringt die sechs Musiker mit immer neuen Schlag-Wellen nah an die Grenze zur Unspielbarkeit - was beim Publikum hingebungsvolles Staunen hervorruft. Das Ensemble selbst begegnet der nahezu vor Noten "schwarzen" Partitur mit der ihnen eigenen Gelassenheit. Unglaubliche Kraft und Schnelligkeit demonstrierten zwölf oft mit mehreren Schlegeln bewaffnete Arme. Die aus völliger Ruhe und Konzentration geformte Interpretation war meisterlich. Als 6-Kanal-Surround-Konzert entwickeln sich Klangformationen, die sich einer Einordnung oder Bewertung schnell entziehen, weil Grisey äußerst streng mit den Materialien umgeht und aus recht wenigen Grundinstrumenten (Becken, Trommeln, Gongs) einen irrsinnig nuancenreichen Klangkatalog entwickelt, der beziehungslos bleiben muss. Schließt man die Augen, so verliert man schnell den Boden unter den Füßen: der Herzschlag des Universums wird auch aufgrund der reinen Phonstärke im plötzlich sehr begrenzten Festspielhaus sofort körperlich. Der Zeitbegriff wirkt nach einer Stunde angesichts dieses komponierten Mikroausschnittes aus dem All recht lächerlich und wir Menschen wieder einmal unendlich klein. Während der Niederschrift dieser Zeilen pulsiert das All weiter, Griseys Musik hingegen ist eine größere Verbreitung zu wünschen - denn die künstlerische Betrachtung kann uns nur sensibler für die Natur machen.

Sonntag, 17. Januar 2010

A dog's world

Donnerstag, 14. Januar 2010

Statement

"Gleichgeschlechtliche Ehen sind eine Diffamierung der Ehe. Man kann nicht gleichsetzen, was nicht gleich ist." (Martin Lohmann vom Arbeitskreis engagierter Katholiken soeben im Deutschlandfunk in Bezug auf die Klausurtagung der CDU und mögliche Verbesserungen)
- Wenn die CDU sich reformieren will, indem sie sich auf Minderheiten stürzt und sich in die 50er-Jahre zurückkatapultiert, dann gute Nacht.

Mittwoch, 13. Januar 2010

An die Leine!!

...das Ordnungsamt kontrolliert derzeit intensivst den Leinenzwang in der Dresdner Neustadt und führt diese Kontrollen auch in menschenleeren Straßen noch nach der 20 Uhr-Tagesschau durch...

Wer seinem Hund Bewegung und Tollen im Schnee gönnen will, verziehe sich besser Richtung Elbwiesen, Pieschen oder Heide. Wer nochmal wissen will, wo Bello ungestört von blauen Caddys spielen darf, schaue sich die Polizeiverordnung an, dort ist auch eine Karte mit den Begrenzungen drin.
Verstehen tu ich das allerdings nicht, als verantwortlicher Hundehalter empfinde ich das als einengend, die Kontrollen als unwürdig und die Regelung selbst als überflüssig. In Dresden kommen auf einen Bürger 0,02 Hunde. Bei den 2007 angezeigten Bissen (siehe hier) ist nicht mal angegeben, ob es sich um angemeldete Hunde gehandelt hat.
Ich plädiere für die Hamburger Regelung, in der Halter eine Befreiung beantragen können, wenn sie mit dem Hund eine Gehorsamsprüfung ablegen (siehe hier) - wenn man sowas hier einführen könnte, hätte das Amt die Möglichkeit sich auf wirklich schwarze Schafe zu konzentrieren, nämlich unerzogene, unregistrierte Hunde, die agressiv auf ihre Umwelt reagieren und den passenden Halter (agressiv und immer im Recht) zumeist dabeihaben. Dann dürfte Muschu nämlich auch wieder ungestört im Alaunpark spielen ("ungestört" = sie stört niemanden und sie wird nicht von Amtspersonen, die ihr ohnehin kein Stöckchen werfen, gestört)

Nix vergelesen...

sondern ein schöner Vertipper: klick

;)

Montag, 11. Januar 2010

Leipzig & Schnee

Leider diesmal nur wenige Impressionen, hatte meine Kamera nicht dabei und Schneeatmosphäre gut mit dem Handy einzufangen, ist nicht grade leicht.







Sonntag, 10. Januar 2010

Mail an den Leipziger Zoo

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe Ihnen heute, da ich bei meinem ersten Besuch im Leipziger Zoo etwas schockiert war von der Preisgestaltung. Ich finde ich es schade, dass Sie im Vergleich zu anderen Zoos einen reichlich teuren Grundpreis von 13 Euro haben, vergleichen Sie etwa den (renommierten und ähnlich artenreichen!) Wuppertaler Zoo, der die Tageskarte für 8 Euro anbietet. Ich weiß, dass die Zoos enorme Kosten haben, aber die ständige Expandierung und die damit verbundene Kostenexplosion der Zoos auf die Besucher umzulegen wird sicher nicht für ein "volles Haus" sorgen. Auch ein Vollzahler muss sein Geld zusammenhalten und ich muss mir für den nächsten Zoo-Besuch in Leipzig gut überlegen, ob ich noch einmal 13 Euro aufbringe, da ich auch nicht alles beim ersten Mal sehen konnte, es war nur am Nachmittag Zeit. Selbst der Duisburger Zoo ist noch für 11 Euro zu besichtigen, hier wie in Wuppertal zahlen Kinder die Hälfte, anstelle wie bei Ihnen mehr als 2/3 des vollen Preises. Ein weiterer Vorschlag: Anstelle einer Abendkarte für die letzte Stunde wäre doch zumindest ein 3- oder 4-Stundenticket (egal zu welcher Tageszeit) zum Preis von 8 Euro mehr als fair und sinnvoll, so können auch Besucher, die nur kurze Zeit in Leipzig weilen, einen Zoobesuch einplanen.
Außerdem möchte ich anmerken, dass diese Preise erst recht überhöht wirken, wenn man nicht das volle Angebot des Zoos nutzen kann. Am vergangenen Sonnabend waren aufgrund der Witterungsbedingungen etliche Tiere in ihren Häusern, z.T. nicht sichtbar bzw. zugänglich, was völlig verständlich ist. Aber warum wird dann nicht flexibel reagiert und z.B. eine ermäßigte Karte angeboten?
Wie ich Ihrem Gästebuch entnehmen kann, bin ich sicher nicht der erste Besucher mit dieser Kritik, hoffe aber, dass meine Mail an die richtige Stelle weitergeleitet wird und freue mich über jede Antwort.
Und natürlich lobe ich auch gerne: besonders positiv fiel mir die sorgfältige und großzügige Gestaltung der Tierhäuser auf, außerdem waren überall Tierpfleger im regen Kontakt mit dem Publikum, was auch nicht immer üblich ist. So fühlt man sich "mittendrin". Danke dafür.
Mit freundlichen Grüßen

---

mal schauen, was es für eine Reaktion gibt...

EDIT: Die Antwort kam prompt, freundlich aber auch verbindlich. Motto: das ist so, wie es ist. Dennoch versprach der Zoo mir, die Zuschrift im Rahmen des Besucherfeedbacks auszuwerten. Fein.

Sonntag, 27. Dezember 2009

Weihnachtsoratorium Israel, kleine Nachlese

Hier ein Ausschnitt des Weihnachtsoratoriums, Mitschnitt des ORF vom 24.12. aus der Kreuzfahrerkapelle der Geburtskirche in Bethlehem. Es musizieren "La Scintilla" Zürich, der Dresdner Kammerchor und Solisten unter Leitung von Riccardo Chailly

Dienstag, 22. Dezember 2009

Hahn, Goerne, Schaefer & ein frohes Fest!

Nein, es ist noch nicht Weihnachten. Und das Album "Violin and Voice" von Hilary Hahn, Matthias Goerne und Christine Schaefer erscheint auch leider nicht Heiligabend, sondern erst im März. Allerdings gibt es einen kleinen Video-Appetizer auf Facebook. Hat ja auch lange genug gedauert, das Warten auf eine neue Platte von Hilary Hahn. Also bitteschön.

Das ist gleichzeitig die kleine Weihnachtsgabe an alle Leser hier.
Ich komme die nächsten Tage wohl kaum mehr zum Schreiben, daher hier ein frohes, gesundes, friedliches Weihnachten an alle da draußen. Danke fürs Lesen, fürs viele Feedback, Kommentare, Hilfe und Freundschaft.

a.k.

Prinzip Leichtigkeit

Jan Vogler und Martin Stadtfeld spielen Bach

Johann Sebastian Bach - Gambensonaten
Jan Vogler, Martin Stadtfeld, sony classical


Bach im Spiegel der Moderne - zumindest das Cover der neuen CD von Jan Vogler und Martin Stadtfeld erzeugt eine solche Assoziation, wenngleich man im Vorübergehen die Platte eher im Schlagerfach vermuten würde: vor einer Paillettenwand blicken die Musiker, die sich auch weit über das Moritzburg Festival hinaus immer wieder als Kammermusikpartner schätzen, leger in die Kamera. Zu einem Charts-Renner werden sich die Gambensonaten von Johann Sebastian Bach jedoch kaum entwickeln, zu filigran und speziell ist die Faktur dieser drei Sonaten, die überdies sofort die Frage nach dem "richtigen" Instrument aufwirft. Vogler spielt sein Montagnana-Cello von 1721, Stadtfeld begleitet auf dem modernen Flügel. Die Wahl des Instrumentes gehört schon zur Interpretation, die Legitimierung findet man zumeist bei Bach selbst - schließlich ist bei vielen Werken die genaue Besetzung und die Erstfassung nicht immer geklärt. Vielfach ist es ja auch eine Nuance, die zu einer neuen musikalischen Qualität führt, das lehrt uns die Bach-Rezeption in erfrischender Weise. Vogler und Stadtfeld versuchen für die Gambensonaten BWV 1027-1029 einen Klang zu erzeugen, der wieder zurückweist auf die Tradition mit Gambe und Orgel/Cembalo. Die Frage bleibt offen, ob das nun ein moderner Zugriff auf Bach sei. Luftig und gesanglich ist das Spiel der beiden jederzeit, birgt aber in der konsequenten Leichtigkeit auch einige Gefahren. Vogler ist nicht immer präsent genug mit dem Cello, während man bei Stadtfeld auf den Moment wartet, wo neben transparenter Linienführung und einer leicht romantisierenden Andante-Vorstellung auch einmal der Zacken in die Sonaten getrieben wird - harmonische und melodische Besonderheiten gibt es ja genug. Doch die Leichtigkeit wird zum Prinzip und vermutlich liegt hier das Credo dieses musikalischen Aufeinandertreffens. Selten wird ein einmal eingeschlagenes Tempo verlassen und so sind vor allem die Allegro-Sätze vorwärtsorientiert, besonders die Schlussfuge von BWV 1028 beeindruckt. Die kleine und doch oft hochartifizielle Kunst des Choralvorspiels stellen Vogler und Stadtfeld auf dieser CD ebenfalls vor, acht ausgewählte und bearbeitete Choräle erreichen den Zuhörer zumeist wie schlichte Kirchenlieder. Vom Pomp des Covers ist man nun denkbar weit entfernt und insgesamt dürfte diese CD auch eher für eine entspannte Stunde sorgen.

Der Poet am Klavier

Arcadi Volodos' Debüt bei der Staatskapelle Dresden

1972 in St. Petersburg geboren, zählt der als „Genie am Klavier“ gefeierte Arcadi Volodos zu den herausragendsten Pianisten unserer Zeit. 1987 begann er seine Ausbildung in St. Petersburg, setzte sie dann in Moskau, Paris (Jacques Rouvier) und Madrid (Dmitri Bashkirov) fort. 1997 sorgte sein erstes Album mit von Volodos selbst geschriebenen Transkriptionen für Aufsehen und wurde vielfach ausgezeichnet. Seitdem arbeitet er mit führenden Orchestern und Dirigenten in aller Welt zusammen.1999 wurde sein Carnegie-Hall-Debüt veröffentlicht. Seine letzte CD mit Werken von Franz Liszt erhielt den Diapason d’Or und den Echo Klassik. Bei der Staatskapelle Dresden gastierte Arcadi Volodos zum ersten Mal und stellte das 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms vor.

Alexander Keuk sprach nach einer Probe mit dem Pianisten.

Arcadi Volodos, Sie gastieren zum ersten Mal bei der Staatskapelle Dresden, wie war die Probe eben?

Es ist noch etwas früh, etwas zu sagen - die erste Probe ist immer eine Annäherung, man spricht über Tempi, das ist ein gegenseitiges Kennenlernen zwischen Solist und Orchester.

Ist es etwas Besonderes für Sie, mit der Staatskapelle zu musizieren?
Für mich ist jedes Konzert ist etwas besonderes, etwas sehr wichtiges. Hier ist der Klang des Orchesters sehr schön.

Sie werden oft als Poet am Klavier bezeichnet. Welche Geschichte erzählen Sie uns mit dem Klavierkonzert von Brahms?
Eigentlich kann man das nicht in Worte fassen. Jeder Moment, jede kleine Linie in diesem Werk hat seine eigene Botschaft, eine seelische Bedeutung. Das ist das schöne an der Musik, dass sie ohne Worte auskommt. Das kann man sogar mit Meditation vergleichen, es gibt einen bestimmten Status, an dem die Worte unwichtig sind. Man muss nicht fassen können oder erzählen müssen, was man genau da fühlt.

Inwieweit haben Sie in Ihrer Vorbereitung einen festen Plan vom Stück und wo entstehen Dinge im Konzert neu? Nutzen Sie diese Art von interpretatorischer Freiheit bewusst aus?
In der Vorbereitung habe ich natürlich sehr konkrete Vorstellungen von den Farben, von den Nuancen und Tempi des Werkes, aber wenn man die Bühne betritt, kommt noch Inspiration dazu und dann entstehen auch neue Dinge. Es gibt auch Nuancen, die kann man gar nicht vorbereiten, die geschehen einfach auf der Bühne, das muss man zulassen.

Sie haben früher Werke bearbeitet und transkribiert, ihre erste CD mit Transkriptionen wurde berühmt - was macht für Sie den Reiz dieser Bearbeitungen aus?

Ich schreibe immer noch Transkriptionen, man kann sie nicht mit den früheren vergleichen, aber ich mag z. B. sehr gerne Vokalmusik und in letzter Zeit habe ich Lieder für das Klavier transkribiert. Es geht mir dabei gar nicht so sehr um die Virtuosität der Stücke, sondern sehr viel mehr um die Polyphonie, um die Vielstimmigkeit der Klänge und Tonalitäten, das interessiert mich. Die Geschwindigkeit spielt doch keine Rolle. Das Publikum sollte den Pianisten vergessen, es sollte sich von den vielen Gefühlsmomenten der Musik forttragen lassen. Der Flügel klingt doch wie ein ganzes Orchester, und in den Transkriptionen werden die Klangfarben geradezu räumlich.

Also steht auch selbst im romantischen Brahms-Konzert nicht der Pianist im Mittelpunkt?

Die Musik ist genialer als es jeder einzelne Interpret sein kann.

Ist Ihnen dann die Virtuosität dann gar nicht so wichtig? Ihre letzte CD besteht ausschließlich aus Werken von Franz Liszt...
An Liszt fasziniert mich seine Religiösität, seine Mystik, nicht seine Virtuosität. In den Momenten der Virtuosität entsteht ein Energieschub, diesen genieße ich sehr. Es ist eine Art Temperament, das dann entsteht.

Ist Arcadi Volodos ein Perfektionist? Ist man zufrieden nach einem Konzert, nach der Erarbeitung eines Werkes?
Das gibt es nicht, man findet nie was man sucht, sonst könnte man gleich den Klavierdeckel zumachen, es geht immer weiter. Man entwickelt sich doch auch als Mensch immer weiter. Man braucht diese Unzufriedenheit, dass man noch nicht erreicht hat, was man eigentlich wollte, dann geht man einen Schritt weiter. Auch die Interpretationen verändern sich ja mit der Zeit.

Sie spielen relativ selten mit Orchester, ist das eine besondere Herausforderung oder sind Sie lieber alleine mit dem Flügel auf der Bühne?

Ich habe jetzt viel Brahms gespielt. Generell spiele ich lieber ein Recital als ein Klavierkonzert. Das liegt daran, dass die Klangpalette des Flügels in einem Recital noch viel größer und nuancenreicher ist. Im Klavierkonzert muss man oft auf den Klang des Orchesters eingehen.

Ihre neue CD wird im Januar erscheinen; die Aufnahme des Wiener Recitals vom Mai 2009 enthält Werke von Skrjabin, Ravel, Schumann und Liszt. Wie gehen Sie bei der Dramaturgie eines solchen Programmes vor, die Komponisten sind ja stilistisch nicht gerade eng beieinander?

Genau das war das Spannende an diesem Klavierabend, Ravel und Skrjabin zu vereinen oder im zweiten Teil zu erforschen, was die Schumann „Innigkeit“ nennt und dies wiederum in Kontrast zu Liszt zu setzen. Ich wollte in diesem Klavierabend die verschiedenen Welten zeigen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Neue CD: Volodos in Vienna - Werke von Skrjabin, Ravel, Schumann, Liszt, ab 15.1.2010 im Handel, auch als DVD und Blu-Ray.

Samstag, 19. Dezember 2009

Dresdner Kammerchor in Israel - Weihnachtsoratorium im TV

Wer in diesem Jahr den Dresdner Kammerchor mit dem Weihnachtsoratorium erleben will, muss etwas weiter weg fahren. Oder besitzt einen Satellitenanschluss. Aber das dürfte sich lohnen, denn mit der Reise nach Israel und Palästina setzen die Musiker ein Zeichen. Von geschichts- und konfliktträchtigem Boden aus soll die Weihnachts-Botschaft des Friedens unter den Menschen und Völkern in die Welt hinaus klingen.

Unter Leitung von Riccardo Chailly musiziert der Dresdner Kammerchor gemeinsam mit dem Barockorchester "La Scintilla" und den Solisten Martina Janková, Wiebke Lehmkuhl, Johannes Chum und Ruben Drole in der Tonhalle Zürich (21.12.) (mehr hier zu lesen), Tel Aviv (22.12., The Israeli Opera), Bethlehem (24.12., Geburtskirche) und Jerusalem (25.12., Erlöserkirche) das Weihnachtsoratorium, Kantaten I-VI

Für alle Freunde des Dresdner Kammerchores in der Schweiz und Österreich oder per Satellit: SF1 überträgt das WO aus Bethlehem am 24.12. ab 22.30, ORF2 am 25.12. und 26.12. jeweils ab 7.45

Frohe Festtage :)

P.S. Den Dresdner Kammerchor gibt es natürlich nun auch bei Facebook & Twitter !

Montag, 14. Dezember 2009

Wenig Zuspruch für Strauss

3. Zykluskonzert der Dresdner Philharmonie

In Musik gesetzte Philosophien, Konversationsstücke und Glühwein, das ging am zweiten Adventswochenende nicht unbedingt gut zusammen. So ließen sich die Massen von den offenen Türen des Kulturpalastes am Sonnabend kaum verführen: Stollen statt Strauss war die Devise. Unverdrossen von den nur spärlich besetzten Reihen musizierte die Dresdner Philharmonie im Zykluskonzert ein Programm, dass es in sich hatte: gleich im ersten Teil erklang die großformatige sinfonische Dichtung "Also sprach Zarathustra". Richard Strauss' Nietzsche-Phantasien mit den durch Stanley Kubricks Zweitverwertung allseits bekannten ersten vier Partiturseiten war zwar von den Musikern mit großem Engagement musiziert und von Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos auswendig und souverän angeleitet, doch im Ergebnis blieben Wünsche offen. Sicherlich ist dieses Werk nicht eine der im Vorübergehen zu bewältigenden Partituren, und es gab auch reichlich gelungene Passagen zu genießen, wie etwa die verschlungenen solistischen Themendurchführungen der Streicher oder das wunderlich-verklärte Fugato. Doch trotz der jederzeit klaren Zeichengebung von Frühbeck de Burgos waren manche Passagen nicht optimal getroffen oder ließen die notwendige Leichtigkeit vermissen, auf der Spannung und absolut gemeinsame Zielfindung erst entstehen kann. Im zweiten Teil des Konzertes waren die sinfonischen Ansprüche dann nicht ganz so hoch. In den Begleitaufgaben und im zarteren Schmelz der Spätwerke des Komponisten war das Orchester sehr viel lockerer und nun auch homogener, so dass man über die Organisation hinaus ein viel feineres Klanggewebe wahrnehmen konnte. Die "Vier letzten Lieder" haben eine reiche Rezeptionsgeschichte und gehören zu absoluten Glanzstücken vieler großer Sängerinnen. Die Sopranistin Michaela Kaune nahm sich der luziden Atmosphäre mit fast zu viel Respekt und Innigkeit an - erst im dritten Lied öffnete sie ihre Stimme zu größerer Klangentfaltung. Doch zwang gerade ihre Zurückhaltung zum Hinhören, zum Versenken in Text und Musik, nur leider ist dies unter den derzeitigen akustischen Bedingungen im Saal kaum möglich, so dass im Ergebnis die wirkliche Intensität der Lieder kaum zum Zuhörer dringen konnte, so sehr sich auch Kaune und das Orchester um Modellierung und tragfähigen Klang bemühten. Anders lag die Sache bei der Schlussszene aus dem späten Einakter "Capriccio" - hier zeigte Michaela Kaune Opernblut und formte den gräflichen Schlussmonolog mit höchster Intensität und natürlich fließenden Linien. Ratlos steht man jedoch nach dem Konzert der sorglosen Programmdramaturgie gegenüber. Anstelle in Bezug auf das ohne Bühnenwirkung ohnehin schwer verdauliche "Capriccio" schamhaft auf ein "irritierendes" Stück im Programmheft hinzuweisen, empfiehlt sich die kontroverse, gewinnbringende Auseinandersetzung mit den Zeitläuften. Warum nicht einmal einen ganzen Konzertabend unter das Thema "Musik und Philosophie" stellen? Warum nicht die letzten Lieder verschiedener Komponisten betrachten? Und schließlich: warum wird angesichts von Musik aus dem Jahr 1942 nicht über den Garmischer Tellerrand geschaut? Dies würde die Menschen im Konzert wieder miteinander ins Gespräch und zu tieferem Verständnis der Musik bringen. Strauss' "Flucht in die Ablenkung" hinterließ in dieser konzertant-unkommentierten Darreichungsform nur schlechten Nachgeschmack.

Ich sollte ja noch...

..auf Weihnachten-Dresden.com aufmerksam machen. Nun ja. Habe ich hiermit getan. Ich finde allerdings, Dresden hat viel zu viele Weihnachtsmärkte, die ganze Stadt ist voller Buden und wirkliche Perlen unter den Angeboten gibt es kaum.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Traum XXXIV

Ich trage die Post aus, vertrete drei Bezirke gleichzeitig und habe dementsprechend viel zu tun. Einer der Hausflure besteht aus großen Rotunden, die Briefkästen befinden sich oben über den Fenstern und sind über eine riesige Stehleiter zu erreichen. Von unten grüßen die Hausbewohner. Als ich irgendwann endlich zurück in die Poststelle radele, werde ich mit dem Statement begrüßt "Ah, da ist er ja, der erste der Letzten."

Montag, 7. Dezember 2009

Weihnachtsbäckerei geschlossen.

Feierabend für heute. Wer errät, welche Figuren auf dem letzten Bild vertreten sind, bekommt nen Keks ;)







Freitag, 4. Dezember 2009

Oh la la...

was haben wir denn da? Etwa ein Wichtelgeschenk aus der Chitime-Wichtelaktion, bei der ich wieder mit großem Spaß mitmache!?



Sonntag wissen wir mehr...Bleiben Sie also dran...!

Update:
...und am Nikolausmorgen war es dann endlich soweit, auspacken war angesagt. Und dieses Jahr wird offenbar die Adventszeit reinlich und duftend, denn innendrin verbarg sich ein Geschenkset mit Duschgel und Deo! Das kann MANN natürlich immer gut gebrauchen (schon gar, wenns beim eher novemberlichen Sauhundwetter über Stock und Stein mit dem Vierbeiner geht...). Also liebe Grüße und ein strahlendes Dankeschön nach BONN :)



Und jetzt guck ich mal in die Runde, was bei den anderen gewichtelt wurde, da ist ja von der bemalten Tasse über gerahmte Worte bis hin zum Maushaus alles dabei :) - Und mein "zubewichtelnder" (furchterbar deutsh) ist auch bereits glücklich...er hat ja auch schon nach Mitternacht seine drei Päckchen geöffnet... ;)

p.s. noch jemand ein Stück selbstgebackenen Stollen? *anbiet*

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Adventskonzerte des Dresdner Kammerchores

3.12. ev. Kirche Großschirma, 19.30 Uhr
6.12. Dresden Schloßkapelle, 17.00 Uhr (ausverkauft) und 20.00 Uhr

Bach | Metcalf
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Schwingt freudig euch empor, BWV 36
Joanne Metcalf (*1958): Marien-Litaneien
Johann Sebastian Bach: Nun komm der Heiden Heiland, BWV 62

Solisten, Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester
Dirigent: Jörg Genslein

Karten für 6.12.: https://www.dresdenticket.de
Herzliche Einladung!

Website Dresdner Kammerchor

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