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Mittwoch, 17. Mai 2006

Die andere Welt - Eine Phantastensure

Lass die Erde! Lass die Erde!
Lass sie liegen, bis sie fault.
Über schwarzen Wiesentriften
Fliegen große Purpurengel,
Ihre Scharlachlocken leuchten
In dem grünen Himmel
Meiner Welt.

Lass die Erde! Lass die Erde!
Lasst sie schlafen, bis sie fault.
Über weißen Bernsteinkuppeln
Flattern blaue Turteltauben,
Ihre Saphirflügel flimmern
In dem grünen Himmel
Meiner Welt.

Lasst die Erde! Lasst die Erde!
Lasst sie, lasst sie, bis sie fault.
Über goldnen Schaumgewässern
Spielen zahme Silberfische,
Ihre langen Flossen zittern
In dem grünen Himmel
Meiner Welt.

Hasst die Erde! Hasst die Erde!

Paul Scheerbart
(1863-1915)

via Lyrikmail

Dienstag, 16. Mai 2006

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Werke von Keuk, Duparc und Mozart im 8. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie

8. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie
Termin: 20./21.05.2006, jeweils 19.30 Uhr
Ort: Festsaal des Kulturpalastes am Altmarkt

Er gilt als „Götterliebling“ unter den Komponisten, und seine Werke werden gemeinhin als heiter und leicht beschrieben: Wolfgang Amadeus Mozart. Seine „lichte“ Jupiter-Sinfonie ist jedoch alles andere als ohne Schatten. Sie ist ebenso von Zweifeln und der Suche nach dem Sinn durchzogen wie Alexander Keuks „Mehr Licht“, das im 8. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie seine Uraufführung erlebt. Außerdem auf dem Programm: Henri Duparcs „Sechs Orchesterlieder“, die von Claudia Barainsky gesungen werden. Es dirigiert Peter Gülke.

Mit Peter Gülke kehrt ein Dirigent an das Pult der Dresdner Philharmonie zurück, der mehr als viele andere klassische Musik mit zeitgenössischer zu verbinden versteht und dadurch aufdeckt, inwieweit die Klassiker nicht gemütlich, traditionell und gut zu hören, sondern modern und gegenwärtig sind. Er liebt die Kontraste, die das Neue im Alten und das Traditionelle im Zeitgenössischen verdeutlichen. Alexander Keuks Werk „Mehr Licht“, eine Auftragskomposition der Dresdner Philharmonie, gründet auf der Idee, einen Gedankenstrom zu musikalisieren, vom ersten Geistesblitz bis hin zur Formulierung, zum Aussprechen oder Umsetzen in die Tat. So ist „Mehr Licht“ der ausgerufene Wunsch nach der Klarheit eines entwickelten Gedankens, der als solcher nicht benannt werden muss.

Das Ringen nach Klarheit, Harmonie, Vollendung durchzieht auch Mozarts „Jupiter“-Sinfonie, die zur Summe seiner Sinfonik wurde und am Beginn eines rauschhaften und zermürbenden Schaffens-Finales steht.

Ein in Deutschland zu Unrecht fast noch völlig Unbekannter ist Henri Duparc. Er schuf eine Musik allerersten Ranges, die von entscheidendem Einfluss auf heute weit bekanntere Zeitgenossen wie Gabriel Fauré und Claude Debussy war. Seine Orchesterlieder gehören zu den bedeutendsten Orchesterliedern, die je komponiert worden sind.

Solistin ist die in Berlin geborene Claudia Barainsky. Sie studierte Gesang an der dortigen Hochschule der Künste, u.a. bei Dietrich Fischer-Dieskau. 1994 gab sie ihr Debut an der Dresdner Semperoper. Mit ihrem umfangreichen Repertoire gastierte sie seither an Opernhäusern in aller Welt und arbeitete mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern weltweit.

Peter Gülke wurde in Weimar geboren und studierte Violoncello, Musikwissenschaft, Germanistik, Romanistik und Philosophie. Seit 1959 war er Chefdirigent an verschiedenen Theatern, u. a. Potsdam und Stralsund, danach Kapellmeister an der Dresdner Semperoper. Ab 1981 war er Generalmusikdirektor seiner Heimatstadt Weimar, ab 1986 hatte er für zehn Jahre diese Position bei der Stadt Wuppertal inne. Er ist regelmäßig Gast führender Orchester und dirigierte in den wichtigsten Musikmetropolen der Welt. Musikwissenschaftlich beschäftigt er sich u.a. mit der Musik des Mittelalters und der Renaissance, mit Fragen und Theorie musikalischer Interpretation und Aufführungspraxis sowie mit zahlreichen, auch zeitgenössischen Komponisten.

Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt, Mo bis Fr, 10 – 19 Uhr, So 10 – 14 Uhr,
Tel. 0351 / 4 866 866, Fax 0351 / 4 866 353
www.dresdnerphilharmonie.de
ticket@dresdnerphilharmonie.de
(Pressemitteilung)

Sonntag, 14. Mai 2006

Wer noch ein wenig Englisch üben will...

...dem empfehle ich wärmstens diesen Eintrag ;)

Tschüss Dynamo.

Sind wir wieder drittklassig. Schade eigentlich. Aber wer so spät erst aufwacht...

Samstag, 13. Mai 2006

Filmpreis

Irgendwie verwirrt mich, dass bei der gestrigen Verleihung des deutschen Filmpreises summa summarum nur drei Filme als preiswürdig befunden wurden (Das Leben der anderen, Requiem, Knallhart).Zählt man die Kategorien durch (Dokfilm ausgenommen) kommt man auf maximal ein Dutzend nominierte Spielfilme. Deutung: Drei "viel zu gute Filme" unter viel Murks? Oder doch wieder die übliche Beweihräucherung von Jurylieblingen?
Besser, wir gehen selbst ins Kino :)

Montag, 8. Mai 2006

Gestern...

...Morgensonne genossen


...sportlich betätigt


Leider artete die Inliner-Runde in Stress aus, ich wusste nicht, dass an diesem Sonntag im Großen Garten die Eröffnung der Parkeisenbahn-Saison mit großem Kinderfest stattfindet. Aber so lern ich wenigstens Slalomfahren, Bremsen und Rudern. Rudern? Mit den Armen natürlich. Vielleicht fliege ich dann irgendwann einfach davon...

Sonntag, 7. Mai 2006

Post !

Tja, da freut man sich, wenn man mal Päckchen und Briefe im Kasten hat, und dann das: ein in St. Petersburg abgestempelter Umschlag mit einem russischen Heftchen drin, dazu ein Brief in russisch und deutsch - ob ich denn Interesse an Glaubensfragen hätte, dann solle ich das Heftchen lesen und mit xy in Kontakt treten (Dresdner Telefonnummer folgte - aha). Also Schulrussisch zusammengekratzt und los, aber schon beim Impressum stutzte ich: "Sid Roth" ist nicht unbedingt ein russischer Romanautorenname...Wer mag, kann ihn selbst ausgooglen, ich verlinke den Knilch hier nicht.
Gestern dann ein Brief von einer Firma, die Beteiligungen an Containerschiffen verwaltet. "Sehr geehrter Herr K., mit 15000€ können Sie sich bereits an unseren Schiffen beteiligen, lukrativer Ertrag...bla...". Sitz der Firma: in meiner Nebenstraße, einen Steinwurf (SIC!) von mir entfernt. Jo, und die 15000 hab ich ja hier rumliegen, hab nur vergessen, wo... ;)

Samstag, 6. Mai 2006

Ähnlichkeiten

Mal wieder zwei Beweise, dass von jedem von uns ein Double aufm Erdball herumläuft:

Jean Luc Picard:

Christoph Eschenbach:

(Danke an Denny)


Lucas Wecker (Wer ist das?):
wecker
me myself mit 11:

(Klick vergrößert)

Mittwoch, 3. Mai 2006

In Wersten nichts Neuss?

Na gut, der alte Spruch heißt auf Wuppertal bezogen: In Barmen wohnen die Armen, die in Elberfeld ham auch kein Geld. Wahre Worte? Da "blätter" ich mal kurz in der Online-Ausgabe der Westdeutschen Zeitung und lese, was das Wuppertaler Orchester in der nächsten Spielzeit vorhat. Mit Gustav Mahler zur neuen Saison die Auferstehung zu üben scheint zum Trend zu werden: da liegen zwischen Dresden und Wuppertal gerade mal zwei Wochen. Im Text stach mir ein Satz ins Auge: "So viel Euphorie scheint auch auf die Zuschauer überzugreifen: Zwar sind die sonntäglichen Sinfoniekonzerte mit einer durchschnittlichen Auslastung von 45 Prozent schwächer besucht als die Wiederholungen am Tag darauf. 'Montags sind wir aber zu 75 Prozent ausgelastet', so Orchesterdirektorin Gudrun Euler." (auf einem MONTAG ein Sinfoniekonzert anzusetzen würde hier natürlich auch die Quote einbrechen lassen). Das Wort "Euphorie" in dem Zusammenhang zu lesen macht den Dresdner leicht stutzig: hier sind es über 80% in der Philharmonie - bei jährlich rund 80 Konzerten - und dazu eine fünfstellige Abonenntenanzahl. Und dabei haben wir nicht einmal so eine schöne Stadthalle, sondern quälen uns seit Jahr und Tag mit dem "Kulturpalast", der in puncto Charme und Akustik den sprichwörtlichen Mauerfall noch erleben muss... Nun gut, die Semperoper kommt auf über 90% Auslastung, aber da wird ja auch das Bier gebraut ;)

Dienstag, 2. Mai 2006

Apus Apus

Sie sind zurück. Das gewohnte, geliebte Fiepen in der Dämmerung und der Luftzug am Küchenfenster, wenn die Horde vorbeirast: meine Mauersegler sind wieder da :)

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