Samstag, 25. März 2006

JETZT...

Dirigentenportrait Seiji Ozawa auf ARTE. Das guck ich mir an. Zumal ich damit die Enttäuschung der (vor?)letzten Sendung (Gennadij Roshdestwenskij, ein Technokrat und einer der letzten alten Diktatoren am Pult) hoffentlich kompensieren kann...

WM im "schlafendeHundewecken"

Gäbe es sowas, ich wäre ein Titelanwärter. Und zum zweiten Mal mussten meine Nachbarn dran glauben, ohne dass ich das vorausgeahnt habe. Ich wunderte mich vor zwei Jahren, dass ich hier noch nie eine Nebenkostenabrechnung bekommen habe, seit ich hier wohne. Da man dort ja auch mal Geld rausbekommt, habe ich den Vermieter gefragt, ob er mir die nicht mal erstellen kann. Diesem fiel dann auf, dass da wohl was unter den Tisch gefallen sein musste und schickte prompt ALLEN Mietparteien saftige NK-Abrechnungen der letzten Jahre. Ähmja, ich hab damit nix zu tun *flöt* Nun wieder ich: nach fünf Jahren Abstinenz wollte ich denn doch mal wieder Kabelfernsehen haben und bestellte den Vertrag. Der Onkel der Kabelfirma erschien, klemmte auf dem Dachboden was an und nun habe ich Kabel. Eine Woche später treffe ich einen Nachbarn auf der Treppe, der lakonisch meinte "sachma, hast du an den Kabelanschlüssen gefrickelt?" - Tja, da is dem Kabelmann aufm Dachboden wohl aufgefallen, dass einige Nachbarn OHNE Vertrag seit Jahr und Tag gucken. Nun nicht mehr, dank meiner unbeabsichtigten Hilfe *narf* Ob die mich noch zum Grillen im Sommer einladen? :/

Freitag, 24. März 2006

ich blogge zu wenig

sonst wäre ich bestimmt eher auf dieses wunderbare Blog aufmerksam geworden. Endlich wieder frische Musik.

Tournee

In zwei Wochen gibt es endlich wieder ein größeres Chorprojekt, diesmal eine Tournee mit der Matthäuspassion quer durch Westdeutschland und die Schweiz, darunter Auftritte in der Kölner Philharmonie, der neuen Essener Philharmonie und in der Tonhalle Zürich. Genaue Termine gibt es hier. Eine Woche später geht es dann nach Versailles, dort werden wir zum Abschluss der Ausstellung der Schätze des sächsischen Hofes zwei Konzerte mit Bach- und Schütz-Motetten geben. Da freue ich mich besonders, war noch nie dort.

Dass ich auch immer...

das letzte Wort haben muss ;)

Mittwoch, 22. März 2006

Willkommen in der Diktatur!

Fußball ist da, wo der Ball rollt? Ach, vergiss es. Bei den Vorbereitungen zur WM zählt alles, nur der Fussball selbst bleibt auf der Strecke. Das Drumrum wird langsam höchst ekelhaft: "Störende Transparente seien im Dortmunder Stadion durch den DFB entfernt worden, schließlich gehen die Bilder dieses Spiels um die Welt", so Franz Beckenbauer eben im Interview mit Johannes B. Kerner vor dem Länderspiel Deutschland-USA. Ahja, Herr Beckenbauer. An der Spitzenposition in allen Medien sind Sie ja schon, da ist es ja ein Klacks, noch eben schnell die Meinungsfreiheit abzuschaffen und durch das eigene Bild vom blühenden Vaterland zu ersetzen. Ist ja in vielen Ländern der Welt erprobter Usus, von China und Nordkorea bis hin zu vielleicht-mal-EU-Ländern (Türkei) und bestehenden (Italien). Und "drüben" wurde auch immer auf Befehl gelächelt. Klar doch. Ohne in die Sprache der Fussballfans zu verfallen, sage ich mit Verachtung: Herr Beckenbauer, solche Aktionen find ich zum Kotzen.

Ende.

...dies dürfte der letzte Stoßseufzer in Bezug auf das Orchesterwerk gewesen sein: Die Stimmen sind fertig *ÄCHZ* - Morgen gehen die Noten an ihren Bestimmungsort und dann sind meine Aufgaben erstmal erledigt (natürlich werde ich bis zur Aufführung weiterhin Einstudierung und Proben begleiten). Bin sehr gespannt, was Dirigent und Orchester daraus machen. Ich glaube, für mich ist dann morgen sowas wie "Neujahr" - ich werde mal gucken, was es sonst noch so schönes auf der Welt gibt, die letzten drei Monate habe ich davon nur Marginales mitbekommen. Aber erstmal werden die USA heute abend 3:0 gewinnen. Das muss einfach sein, weil die Maulaufreißer derzeit schon fast einen Kieferbruch erleiden...

Heut und Ewig

Unmöglich ists, den Tag dem Tag zu zeigen,
Der nur Verworrnes im Verworrnen spiegelt,
Und jeder selbst sich fühlt als recht und eigen,
Statt sich zu zügeln, nur am andern zügelt;
Da ists den Lippen besser, daß sie schweigen,
Indes der Geist sich fort und fort beflügelt.
Aus Gestern wird nicht Heute; doch Äonen,
Sie werden wechselnd sinken, werden thronen.

Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832)

Montag, 20. März 2006

Ereignis

Daniel Hope begeistert mit Schostakowitschs 1. Violinkonzert im philharmonischen Zykluskonzert

Die Konzerterlebnisse, bei deren Nachwehen einem nicht nur die Superlative ausgehen sondern überdies ungeeignet zur Erfassung des Geschehenen erscheinen, sind äußerst selten, aber es gibt sie noch. So war meine erste Konzertbegegnung mit dem Geiger Daniel Hope nicht mehr und nicht weniger als intensivst durchlebte Musik. Es ist ein Konzertereignis ersten Ranges, wenn Solist, Dirigent, Orchester und die Partitur eine Einheit bilden, in der die Musik selbst das Sagen hat; gerade im Falle des Solokonzertes gibt es viele Faktoren, die diese Einheit oftmals verhindern, doch hier gab es vom ersten bis zum letzten Takt eine Darstellung auf höchstem Niveau, bei der man im Auditorium im Kulturpalast die sprichwörtliche Nadel hätte fallen hören können. Der Brite Hope, der sich vor allem für zeitgenössische Komponisten einsetzt, hat sich eingehend mit dem 1. Violinkonzert von Schostakowitsch beschäftigt, dies zeigt nachdrücklich seine jüngst bei Warner erschienene Aufnahme, doch was ist eine CD gegen Hopes Darstellung im Konzert? Gleich der von dunkelgrauen Orchesterfarben getragene erste Satz war von Hope einer Beschwörung gleich formuliert, jeder Ton saß auf dem Instrument wie eingemeißelt. Tempo, Phrasierung, Bogenstrich, das alles besaß starken Charakter und wurde aus Überlegung heraus formuliert. Später stellte sich heraus, dass die Klangrede des 1. Satzes Einleitung zu einem über alle vier Sätze tragenden Konzept war: seien es die mit bohrender, innerlicher Wut und voller Bogenkraft vorgetragenen Oktaven innerhalb des Themas in der Passacaglia, sei es die zwischen Resignation und Zornessturm aufgewühlte Solokadenz oder der mit vollem Ernst durchgehaltene Sarkasmus des 2. Satzes: ein sich mit den Zeitläuften bewusst auseinandersetzender Künstler zeichnete ein Bildnis von Dmitri Schostakowitsch zwischen Kriegsende und erneuter Verteufelung durch die sowjetische Kulturpolitik. Diese starke Interpretation machte vor allem deutlich, in welche Tiefen einer Partitur man mit letztem Willen und kluger Disposition vorstoßen kann. Hope konnte sich dabei nicht nur auf eine souverän begleitende Dresdner Philharmonie verlassen, unter Leitung des sehr kurzfristig eingesprungenen, in Luzern beheimateten Amerikaners John Axelrod gelang ein ebenbürtiges Orchesterklangbild, bei welchem scharfe Attacken des Hornquartetts und wirbelnde Holzbläser im 2. Satz die Zwiesprache mit dem Solisten unterstützten. Hope bedankte sich für den (angesichts der stupenden Leistung recht braven) Applaus mit einer Hommage an Yehudi Menuhin, eine schöne Geste an die Dresdner Philharmonie, der Menuhin besonders verbunden war. Entspannung wäre vonnöten gewesen nach der Pause, doch es folgte ein weiterer dramatischer Höhepunkt: John Axelrod befreite Tschaikowskys 4. Sinfonie f-moll von allem ihr innewohnenden Pomp, setzte auf klare Signale und angenehm transparente Tempogestaltung. Im 3. Satz ließ Axelrod die Streicher sanft ihr Pizzicato schnurren bevor ein in allen Orchestergruppen stürmisches, dennoch kontrolliertes Finale eine sehr plausible Interpretation abrundete.

Sonntag, 19. März 2006

da geht noch was...

bedingt durch zu leichten Schlaf, den ich seit etwa einer Woche habe, wache ich täglich zwischen 4 und 6 auf. Meist wälze ich mich kurz um dann wieder einzuschlafen, heute jedoch tat eine Amsel draußen ihr Bestes um mich davon abzuhalten. Sie war sogar durch das geschlossene Fenster deutlich zu vernehmen, nicht so an den vorherigen Tagen, da war alles still. Sollte das doch ein Hinweis sein, dass sowas ähnliches wie "Frühling" im Anmarsch ist? Ich habe mich jedenfalls selten wohler gefühlt als heute morgen. Und nun gibts Kaffee und ich klapp die Bürgersteige erstmal wieder runter ;)

Zwischen Verinnerlichung und Ausgelassenheit

Tschechische Musik gestern und heute in den "Short Concerts"

Erst im Dezember startete die Musikhochschule Dresden die Reihe der "Short Concerts", die einmal monatlich an einem Mittwoch stattfinden und Altes mit Neuem kombinieren. Bereits beim dritten Konzert durfte man erfreut feststellen, dass die Reihe längst kein Geheimtipp mehr ist: die Reihen in der Aula der Musikhochschule waren voll besetzt. Das Experiment des "kurzen Konzertes" hat vor allem zur Folge, dass man etablierte Konzertformen überdenkt. Dabei entsteht allein aus der zeitlichen Verkürzung nicht etwa ein Defizit, sondern eine Intensivierung der Konzentration beim Hörer. Gerade neue Musik erschließt sich einem Publikum schwierig, wenn man sie mit gleich einem halben Dutzend Uraufführungen in endlos scheinenden Konzerten überfällt. Gepaart mit einem klassischen Werk werden zudem Bezüge deutlich, man stellt Fragen oder erhält automatisch Antworten. Im dritten Konzert waren tschechische Interpreten und Komponisten vertreten, Professor Ivan Zenaty und seine Begleiterin Katarina Zenata stellten Werke von Jiri Gemrot (geboren 1957) und Antonin Dvorak vor. Die den beiden Musikern gewidmete "Romanze", die erst vor Jahresfrist entstanden ist, stellte sich als zerklüftetes Tongebirge dar - bitonale und ostinate Passagen, ausdrücklich "suchende" Teile wechselten ab mit melancholischem Gesang, dem Zenaty auf der Guarneri-Violine starken Ausdruck verlieh. Katarina Zenata blieb am Klavier eine Weile sehr zurückhaltend, mit dem Fortschreiten des Werkes gelangen den beiden Musikern aber auch mehr und mehr dramatische Akzentuierungen. Rektor Stefan Gies wies in seiner Moderation auf die schwierig zu bestimmenden Lage der tschechischen Musik damals wie heute hin, so bildete sich eine Brücke zu Dvoraks Musik, die ohne die damalige Förderung im tschechischen Ausland heute längst nicht so bekannt wäre. Und auch in dessen Violinsonate F-Dur Opus 57 war ein Wechselspiel zwischen ausgelassenem Musikantentum und verinnerlichtem Nachsinnen sofort spürbar, dafür sorgte die ausgefeilte Interpretation der Musiker, lediglich der zweite Satz war doch sehr stark im Tempo zurückgehalten, dies passte aber wiederum zum ausgelassen böhmischen Ausklang der Sonate, in der beide Musiker mit Mut zum Risiko und höchst vital spielten. Dem nächsten Konzert am 5. April ist ein ebenso hohes Niveau und eine große Zuhörerschar zu wünschen.

Freitag, 17. März 2006

das oberhausen-orakel spricht:

Am Himmel
ziehen ganz gelassen
die weißen Wolken.


(Danke)
auch mal?

Mittwoch, 15. März 2006

oh nein...

das tut mir echt leid für die Millionen Fernsehzuschauer und die Teams im Endspiel:

"Reinhold Beckmann wird am 9. Juli im Ersten das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 kommentieren. Das bestätigte Heribert Faßbender, WM-Teamchef der ARD, am Mittwoch (15.03.06)."
(Quelle)

Dienstag, 14. März 2006

Klarinettistisches rund um Mozart

Philharmonisches Klarinettentrio Dresden in der Strehlener Kammermusik

Erst zum zweiten Mal trat am Samstag das "Philharmonische Klarinettentrio Dresden" mit einem Konzertprogramm an die Öffentlichkeit, man mochte es angesichts der Qualität der Interpretationen kaum glauben. Doch alle drei Musiker sind ja gestandene Philharmoniker und immer wieder in verschiedenen Kammermusikformationen des Orchesters vertreten. Stilsicher, homogen und intonationsrein sind die besonderen Prädikate dieses Trios. Zwar ist die Besetzung dreier Klarinetten seltener in Konzerten vertreten, doch immer wieder schrieben Komponisten Originalwerke für Klarinettenensemble, es existieren sogar symphonische Ensembles mit bis zu neun Klarinetten, in der alle Instrumente der Familie vertreten sind. In der Strehlener Kammermusik beschränkte man sich im Trio auf die Bassklarinette als Fundament und widmete sich hauptsächlich der Literatur um Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Vorliebe für die Klarinette bekannt ist. Schade, dass es im Konzert nicht zur Begegnung mit den damals aufkommenden Bassetthörnern kam, für die Mozart seine Bläserwerke ursprünglich schrieb. Die abwechslungsreiche und farbige Interpretation des Divertimentos B-Dur KV Anh. 229 von Hans-Detlef Löchner, Henry Philipp und Klaus Jopp ließ auf den "modernen" Instrumenten jedoch keine Wünsche offen. In solch virtuosen Konzerten sollten zeitgenössische Werke selbstverständlich integriert sein, so auch hier. Ein Glücksgriff war dabei der Griff zu einer Komposition von Rainer Lischka, denn der Dresdner Komponist versteht es nicht nur, die Instrumente virtuos und zeitgemäß zu behandeln, in seinen Werken findet man zudem eine gehörige Portion Witz und vor allem rhythmische Finesse. Lischka durfte sich über eine gelungene Ausführung seines "Trio con brio" freuen. Im zweiten Teil des Konzertes wurde durch ein Werk des Briten James Waterson demonstriert, wie Virtuosen für ihr eigenes Instrument komponierten. Das ist im Falle von Multitalenten wie Liszt oder Joachim im 19. Jahrhundert ein Glücksfall, doch oft wurden recht oberflächliche Werke zum eigenen Gebrauch verfasst, bei denen man innerlich Kadenzen abzählt und bestenfalls das Adjektiv "nett" über die Lippen bekommt. Watersons Trio gehört dazu und doch entschädigte das Philharmonische Klarinettentrio mit engagiertem Spiel und kostete den Melodiefluß des 2. Satzes aus. Mit Beethovens Variationen über Mozarts "Reich mir die Hand, mein Leben" aus "Don Giovanni" und zwei weiteren Mozart-Piecen klang dieser hochwertige Abend aus.

Montag, 13. März 2006

Dada, Schulhoff und Comedian Harmonists

Ensemble Six und Carus Ensemble Dresden im Alten Schlachthof

Am Sonnabend erwischte ich mich im Supermarkt zwischen Obsttheke und Konserven mit einem Lied auf den Lippen - Zeichen dafür, dass das Konzert am Vorabend seine Spuren hinterlassen hatte. Mit der "schönen Isabella aus Kastilien", die zwecks Rückkehr zum Geliebten ihre Utensilien packen soll, ließ sich der Wochenendeinkauf angenehm bewältigen. Verantwortlich für den Wochenendohrwurm zeichnete das "Ensemble Six", das als Gast neben dem Carus-Ensemble Dresden den zweiten Abend der Reihe "Philharmoniker anders" im Schlachthof bestritt. Zwischen Comedian Harmonists und Schulhoff sollte sich ein musikalisches Wechselspiel ergeben. Hier lag aber eine wesentliche Problematik der Dramaturgie. Das Wechselspiel ergab sich zwar, aber es entstand lediglich ein merkwürdiges Nebeneinander zweier musikalischer Welten, die sich allenfalls im Tanzrhythmus der 20er einige Male trafen. Es ist kein leichtes Unterfangen Dada, Schulhoff und Comedian Harmonists in einen Konzertabend zu gießen, es blieben auf allen Ebenen Defizite, denn: für einen Dada-Abend war die Darbietung viel zu zahm; allein der Werkkatalog von Schulhoff bietet noch viel mehr Möglichkeiten, ein zumindest historisch korrekteres Bild von Dada oder eben der 20er Jahre am Beispiel dieses Komponisten zu zeichnen. Weder die hart an der Grenze zum Fiktiven geschriebenen Klavierstücke noch die "Sonata Erotica" fanden ihren Platz im Programm. Das über den Abend zerstückelte "Divertissement" für Oboe, Klarinette und Fagott wurde zwar vom Carus-Ensemble musikalisch einwandfrei und vital dargeboten, hätte aber in seiner Bravheit auch in einen "normalen" Kammermusikabend gepasst. Frecher war da schon die "Bassnachtigall", überzeugend von Thomas Eberhardt am Kontrafagott musiziert. Karsten Lehl vom Ensemble Six führte durch den Abend, im gesprochenen Epilog der "Bassnachtigall" wurde aber das Dilemma deutlich: der Dada-Abend geriet zur reinen Dokumentation, Schulhoffs Biografie wurde fast schulmeisterlich abgespult, Jazz und Frauen mussten als Themenüberleitung zu den Comedian-Harmonists-Songs herhalten. Diese allerdings wurden meisterlich dargeboten, das Ensemble Six verfügt nicht nur über reine Intonation und klare Tonansprache, sondern auch (nicht verwunderlich nach dreizehn Jahren Ensemblearbeit) über ein charakteristisches, vor allem von den leisen Tönen geprägtes Klangbild. So purzelten die Songs nicht heraus, sondern entwickelten sich sensibel über den Text und den Rhythmus. Michael Reuter am Klavier hatte mit enorm subtiler, sanft unterstützender Begleitung großen Anteil an diesem Erfolg. Und doch: selbst der Arp-Zyklus "Die Wolkenpumpe" war zwar ein interessantes Beispiel für Dada-Vertonungen der 20er-Jahre, doch so handzahm wird es in Berlin und Prag damals wohl kaum zugegangen sein. Heutzutage amüsiert man sich im Publikum aus der Distanz der Zeit über die Werke der damaligen Provokateure und nippt zufrieden am Rotwein. Irgendwie schade.

Sonntag, 12. März 2006

Ich wusste es, ...

...der Hund hat Charakter: als eben bei der Echo-Verleihung die Stimme von Xavier Naidoo erklang, stand der Hund von der Couch auf und verließ das Zimmer. Ich wollte ihn nach dem Song aus dem Körbchen zurückholen, aber er schien tief beleidigt.... Sorry, soll nicht wieder vorkommen, Hund.

Langlaufmekka Dresden...

Es gibt immer noch Gestalten, die dem derzeitigen Wetter (wir sind etwa bei 20-22cm Neuschnee...) etwas Nützliches abgewinnen können:

(klick vergrößert)

Samstag, 11. März 2006

und es schneit.

und schneit. und schneit.
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Donnerstag, 9. März 2006

Carolyn Sampson

Wer Gefallen an der Bach-CD mit Herrn Suzuki (siehe Musik-Link) gefunden hat, dem wird beim Lauschen eine wundervolle Sopranstimme aufgefallen sein. Sie gehört Carolyn Sampson. Von ihr ist gerade ein Album mit Händel-Duetten erschienen:

Badetag

Nach etwa 450x Wälzen im Schneewald und 3800 Sprüngen durch verdreckte Pfützen war es heute soweit: Ab in die Wanne.


Was einen Wasserhund nicht weiter stört. Und danach unter die Decke, welch ein Service:


(klicken zum vergrößern)

Dienstag, 7. März 2006

Fantastische "Fantastique"

Georges Pretre im 8. Sinfoniekonzert der Staatskapelle

In der Politik wird ja derzeit viel über die Verlängerung der Lebensarbeitszeit gestritten. In der Kunst gibt es zwar auch Tarife, Rechte und Gesetze, doch was spielt das Alter schon für eine Rolle, wenn man musikalisch noch so viel zu sagen hat? Der französische Dirigent Georges Pretre (81) ist jedenfalls weder ein gemütlicher Pensionär noch merkt man ihm nach über sechzig Jahren Tätigkeit am Dirigentenpult irgendeine Belastung an - im Gegenteil, der Mann ist ein Genießer seiner Tätigkeit, wie sich das für einen Franzosen gehört; und diesen Genuss bekamen die Dresdner im 8. Sinfoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle zu hören und zu sehen. Zunächst war die erste Konzerthälfte Werken von (man möchte fast ausrufen: "Wie könnte es anders sein") Richard Strauss gewidmet. Pretre musizierte zu Beginn die Tondichtung "Don Juan"; man möchte meinen, dies ist eines der Stücke, was die Kapelle sozusagen im Schlaf spielen kann. Doch Pretre hatte durchaus eigene Vorstellungen vor allem von der Themenphrasierung und Klangentfaltung. Die Kapelle folgte ihm konzentriert und spielfreudig. Kleine verzeihliche Ungenauigkeiten in den ersten Takten und in der Steigerung zum Schlussabschnitt wurden durch ein intensives Klangerlebnis wettgemacht. Sehr vital und im besten Sinne musikantisch gelang dann das späte "Duett-Concertino" von Strauss mit den Kapellmusikern Wolfram Große (Klarinette) und Joachim Hans (Fagott) als überzeugenden Solisten. Trotz der tadellosen, klugen Ausarbeitung der beiden Solopartien durch Große und Hans hätte ich mir dann doch ein interessanteres Stück für die Solisten gewünscht, die geschwätzige Heiterkeit dieses Gelegenheitswerkes geht einem bei noch so guter Interpretation nicht aus dem Sinn. Welches Werk bringt ein französischer Dirigent aus seinem Land mit, wenn er zum Abschluss des Konzertes Orchester und Publikum gleichermaßen begeistern will? Natürlich Berlioz' "Symphonie Fantastique", ein Werk, das Pretres Modellierarbeit vom Pult aus sehr entgegegen kam. Die Absichten von Berlioz und Pretre befruchtete sich gegenseitig, denn das Stück läd wie kaum ein anderes dazu ein, viele Farben und Klangvarianten auszuprobieren und daraus eine plastische Interpretation zu formen. Dies gelang Pretre mit der Staatskapelle vortrefflich, vor allem die "Szene auf dem Lande" gestaltete er im Tempo sehr flexibel der musikalischen Linie nach. Im ersten Satz und auch im "Ball" wählte Pretre mittlere Tempi, die gleichermaßen Kontrolle und Freiheit zuließen: so wird Musizieren selbstverständlich, entwickeln sich Melodien und Modulationen natürlich aus dem Fluß der Zeit. Was sich im 4. Satz andeutete wurde im abschließenden "Hexensabbat" Gewißheit: Georges Pretre verordnete schärfste Attacken und ein entfesseltes Vorwärtsstürmen hin zum Schlußakkord, dem stehende Ovationen des Publikums für die glutvolle Interpretation folgten.

Sonntag, 5. März 2006

FAKE! FAKE! FAKE!

...das is ja goar kee rischtscher Dräsdn-Film da im Zädde-eff, die machen ja alle eenen off Hochdeutsch doa! Wusstsch doch glei, das taugt nix...

(...nebenbei geht mir die Streichermusik ebenso aufn Keks wie die Klischeedialoge, die in jeder zweiten Szene ins Drehbuch eingeklebt wurden...)
(...und irgendwie hab ich was gegen solche Art von "Unterhaltung"...)
(und nu geh ich wieder *g*)

Aufführungsverbot für Werke von Mahler

"Das tschechische Bistum Brünn hat die Werke des Komponisten Gustav Mahler (1860-1911) pauschal als "nicht Gott lobend genug" eingestuft und die seit September 2000 regelmäßig veranstalteten Mahler-Konzerte in der Kirche von Iglau verboten.

Grund für das Verbot sei ein Vatikanerlass von 1987, nach dem nur "Gott lobende" Musik in Kirchen gespielt werden dürfe, berichtete der Prager Rundfunk am Sonntag.

Der Stadtrat von Iglau reagierte mit Unverständnis auf die Haltung des Bistums. Kritik kam auch vom Experten für Kirchenmusik der Universität Olmütz, Frantisek Kunetek. Bei Musik von Mahler stelle sich "durchaus jenes transzendente Gefühl ein, das auch für liturgische Melodien typisch" sei, sagte er. Mahler verbrachte seine ersten 15 Lebensjahre in Iglau und gilt als berühmter Sohn der mährischen Stadt."
(Quelle: ntv.de)

....da fällt mir grade kein Kommentar zu ein, das ist ja sowas von bescheuert...

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