Rezensionen
Opernpremiere "Der Tod und das Mädchen" von Alfons Karl Zwicker in Hellerau
Eigentlich ist es unmöglich. Wie soll man dem Leid und dem Trauma von Folteropfern, der Gegenüberstellung mit den Tätern eine adäquate Darstellung geben? In Franz Schuberts Lied ist es "nur" der Tod, der vorübergehen soll, doch die Schändungen des Doktor Miranda, Folterarzt in einem diktatorischen Land wiegen schwerer: sie zerstören ein Menschenleben, das sich fortan unter dem Leid windet - der Moment des Aufeinandertreffens mit dem Täter ist schon in der Vorstellung kaum aushaltbar, noch bevor Fragen von Schuld und Reue entstehen. Berühmt ist das gleichnamige Theaterstück von Ariel Dorfman, beklemmend der Film von Roman Polanski, nun hat das Europäische Zentrum der Künste Hellerau hat am Donnerstagabend in Kooperation mit dem MDR eine Oper uraufgeführt, die eine ungewöhnlich lange Entstehungszeit hatte: fast seit zehn Jahren ist der Schweizer Komponist Alfons Karl Zwicker (*1952) mit dem Stoff beschäftigt, eine Uraufführung in Leipzig 2006 scheiterte.
In Hellerau erklang das Werk trotz witterungsbedingter Widrigkeiten (die MDR-Ensembles saßen zweimal auf der Autobahn im Schnee fest, Proben wurden hinfällig) in einer kaum die Schwierigkeiten ahnen lassenden Konzentration und Professionalität. Hauptverantwortlich für die Souveranität auf und hinter der Bühne ist Regisseurin Annette Jahns, die die Personen behutsam führte und so den Charakter des Kammerspiels auf der Bühne bewahrte. Wenige Gesten genügen da, und gerade die klar gespielten Haltungen und Bewegungen der Personen sprechen ganze abgrundtiefe Geschichten. Die Farbe Weiß bestimmt alles Visuelle auf der Bühne und wandelt sich von der Unschuldsfarbe hin zur klinisch-kalten Farbe des Grauens. Stark sind auch die Videozuspielungen (Markus Glandt/Benjamin Schindler), die in untere Ebenen des Bewusstsein führen oder irritierend die komplette Bühne in einen schwankenden Angst-Raum verwandeln.
Völlig konträr zu diesem Stückverständnis verhält sich die Musik: Komponist Zwicker fährt ein riesiges Orchester auf und verirrt sich mit abstraktem Konstruktivismus in einer gigantischen musikalischen Parallelwelt, zu der nur er Zugang hat - den Zuhörer erreicht dieses Chaos höherer Ordnung nicht. Was Zwicker als "unverwechselbares Klanggefüge" bezeichnet, ist ein blutleerer, über 130 Minuten zerrissen und zerklüftet wirkender Kosmos, in der man den sechs Schlagzeugern nach vier Szenen zurufen möchte, sie sollen endlich die Finger ruhen lassen. Zwicker scheitert am eigenen Anspruch der Musik, am Umgang mit Proportionen, Wahrnehmungen und Wirkungen - obwohl die erste Szene ansatzweise so etwas wie eine emotionale Introduktion versucht. Der Hagener GMD Florian Ludwig und das MDR-Sinfonieorchester versuchen dennoch, dem kleinsten angerissenen Klangfragment Leben einzuhauchen. Akustisch ist die Grabensituation in Hellerau noch nicht befriedigend, von den Streichern bekam man zu wenig mit, vom Schlagzeug viel zu viel. Die vokale Ebene behandelt der Komponist kaum sensibler: Die drei Solisten Frances Pappas (Paulina), Uwe Eikötter (Miranda) und Andreas Scheibner (Gerardo) schlagen sich höchst respektabel durch einen konsequent durchgehaltenen, für die Zuhörer kaum über längere Zeit ertragbaren syllabisch-rezitativischen Stil. Mehr als Hochleistungssport kommt dabei nicht heraus, denn die Momente charaktervoller vokaler Ausgestaltung der Szenen sind rar.
Ausgerechnet in einer dem Drama angehängten Prozess-Chorszene (stimmgabelbewaffnet und vokalstark: der MDR-Rundfunkchor) wird Zwickers Musik dann doch noch stark: in der Konzentration auf die chorische Klangfarbe flackern plötzlich Energieblöcke, doch hier ausgerechnet kippt das Libretto von Daniel Fuchs, das bisher dem Handlungsablauf brav gefolgt war und formuliert ein fragwürdiges Finale: statt mit dem inneren Zweifel "Glaubt ihnen nicht" zu enden, proklamiert Fuchs die Einreißung der Theater. Dass Sekunden nach dem freundlichen Premierenapplaus im Nebensaal zu aufgehängten Kreuzen und DJ-Musik gefeiert wird, gibt der Aufführung einen letzten, unangenehmen Nachgeschmack.
Erfolg wird dem Stück nicht beschieden sein, dafür fehlt eine Einheit und Tragfähigkeit von Stoff, Szene und Musik, die verantwortlich für die Erreichbarkeit der Zuschauer ist. Die exorbitante Höranstrengung, der sich das Publikum hier unterziehen muss, verhindert die offene Auseinandersetzung mit dem doch so wichtigen Stoff, statt sie zu befördern.
James Gaffigan dirigierte den 1. Aufführungsabend der Staatskapelle
In den Aufführungsabenden der Sächsischen Staatskapelle darf man sich auch in dieser Saison auf junge Talente am Dirigentenpult freuen. Weitere Merkmale dieser Reihe sind eine Programmgestaltung, die oft kleiner besetzte Entdeckungen am Rande des sinfonischen Repertoires ermöglicht sowie natürlich die Begegnung mit exquisiten Solisten. All dies kam auch im 1. Aufführungsabend am Mittwoch zusammen.
Bereits im ersten Werk des Konzertes, der "Preciosa"-Ouvertüre von Carl Maria von Weber teilte sich die besondere Atmosphäre mit: da alle Musiker vor dem Schmuckvorhang musizieren, entsteht der Eindruck eines intensiven Miteinanders, wie es in der Kammermusik üblich ist. Die Musik steht im Mittelpunkt, und solchermaßen durfte sich das vom Schneegestöber kaum abgehaltene Publikum eben schon über eine Ouvertüre freuen, die sorgfältig vorbereitet dargeboten wurde. Unter der Leitung des 31jährigen Amerikaners James Gaffigan, gerade zum Chef beim Luzerner Sinfonieorchester berufen, entfaltete sich schnell der bekannte Weber-Klang, locker und mit Noblesse gesellte sich Schlagwerk hinzu.
Der besonders schöne Klang des Horns von Robert Langbein, seit fünf Jahren Solohornist der Kapelle, dürfte den Zuhörern schon in vielen Konzerten und Opernabenden aufgefallen sein. Nun stellte Langbein ein Solokonzert vor, dass in mehrfacher Hinsicht zum Höhepunkt des Konzertes geriet. Nicht nur ist das Hornkonzert des Schweden Kurt Atterberg (1887-1974) ein in der Instrumentation (Klavier, Schlagzeug, Streicher) besonders außergewöhnliches Exempel seiner Gattung. Es ist auch für den Solisten recht dankbar, kann er doch von der saftigen Fanfare bis hin zu quasi unendlich scheinenden Bögen im Adagio seine ganze Kunst zeigen. Langbein schaltete mühelos zwischen diesen Polen hin und her und hatte Mut zu einem sehr leisen, immer tragenden piano, was vom Orchester aufmerksam aufgenommen wurde. Der spätromantische, leicht impressionistische Charakter wurde sehr gut getroffen - Gaffigan und Langbein gingen den feurigen letzten Satz rasant an, behielten aber immer eine federne Leichtigkeit bei.
Das galt auch für das sinfonische Schlussstück, das passenderweise gleich mit einem Hornmotiv startete - Johannes Brahms' früh entstandene Serenade Opus 11 wirkte in der etwas kleineren Streicherbesetzung sogar ansprechend kernig, einzig das Adagio konnte trotz schönstem Cantabile der einzelnen Musiker seine himmlischen Längen nicht ablegen. Viele Facetten des Werkes legte Gaffigan im großformatigen Kopfsatz, im fast mozartesken Menuett und dem impulsiv musizierten Finale bloß, dafür verdiente er sich einen überaus starken Applaus: Debüt gelungen!
Festkonzerte mit der Staatskapelle in der Frauenkirche als medialer Doppelpack
Das Adventskonzert in der Frauenkirche gibt es schon seit zehn Jahren, das erste Konzert fand noch auf der Baustelle statt. Mittlerweile aber drängt der Musikmarkt heftigst in die kleine Goldgrube Frauenkirche und die Kameras und Scheinwerfer über den Köpfen sind längst ein gewohntes Bild geworden. Vielleicht ist die Zeit der Besinnlichkeit auch wie geschaffen dafür, einmal über den Sinn solcher Entwicklungen nachzudenken.
In diesem Jahr jedenfalls schlug das Adventskonzert einige Kapriolen. Denn das das ZDF zeichnete am Sonnabend direkt im Anschluss gleich ein Passionskonzert auf, was die TV-Mitarbeiter zu der absurden Ansage verleitete, man solle doch bitte in der Kirche Schals und Wintermantel ablegen, es sei schließlich Frühling. Das erste Konzert hatte zudem Starsopranistin Anna Netrebko aus künstlerischen Gründen abgesagt. Dem mit der Einspringerin, der Sopranistin Mojca Erdmann besänftigten Publikum musste das ZDF dann zur Begrüßung in der Frauenkirche recht spontan beibringen, dass diese sich am Vorabend krankgemeldet hatte. Erst wenige Stunden vor dem Konzert wurde rettender Ersatz gefunden: Carolina Ullrich, seit dieser Spielzeit Mitglied im Ensemble der Semperoper, sagte zu und sang das Programm ohne Änderungen. Die souveräne Darbietung der aus Chile stammenden 28jährigen Sopranistin nötigt allerhöchsten Respekt ab. Mozart und Händel gestaltete sie mit höchst geschmeidiger Stimmführung - ihre "Rejoice"-Arie war in dieser natürlichen Fröhlichkeit ein schönes Erlebnis.
Ostern und Weihnachten fielen also dank Sony und dem ZDF auf einen Tag. An diesem Punkt darf man einmal kräftig die Kantoreien und Kirchgemeinden in Sachsen loben, die sich Jahr für Jahr bemühen, dem Kirchenjahr die jeweils passende Musik zu verleihen, die dann mit reichlich Herz aufgeführt wird. Das mag man zwar den hochkarätigen Interpreten in der Frauenkirche nicht gänzlich in Abrede stellen, doch der Wille zum Tiefgang darf angesichts der Schnipsel-Klassik, bei der unwidersprochen Praetorius' "Morgenstern" neben einem winzigen Satz aus Tschaikowskys Nussknacker-Ballett platziert wurde, zumindest bezweifelt werden. Eine technische Panne (der Beweis des menschlichen Versagens war notwendig, um das dräuende Bild eines völlig erkalteten Produktionsablaufs zu durchbrechen) sorgte für die doppelte Darbietung eines Hammerschmidt-Liedes durch den Frauenkirchen-Kammerchor unter Matthias Grünert, der die "echten" Adventslieder (es hätten gerne mehr sein können) von der Empore musizierte.
Der Italiener Vittorio Grigolo war als neuer Stern am Tenorhimmel bereits im Vorfeld gepriesen worden. Das stimmliche Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, doch Schmachtfetzen wie "Panis Angelicus" und "Ave Maria" sind eigentlich kaum dazu geeignet, die Interpretationsfähigkeiten eines jungen Talentes zu beschreiben. Man wird auf jedem Fall viel von ihm hören. Entdeckung im Programm war das kleine "Te Deum" von Joseph Haydn. Es hatte zwar auch nichts mit Advent zu tun, aber die Staatskapelle und der Staatsopernchor zeigten sich hier wohl am souveränsten, weil hier doch mehr als drei Minuten zusammenhängende Musik zu bewältigen waren, deren innerer Reiz von Dirigent Bertrand de Billy, der übrigens beide Konzerte als Debut bei der Kapelle mit gelassener Übersicht leitete, auch gut herausgearbeitet wurde.
Nach rund einer Stunde war die Festlichkeit vorbei, fernsehgerecht anständiger Applaus ward gegeben, die Kerzen verschwanden, der Stern wurde abgehangen, und fertig war die Passionsatmosphäre. Das Ballett der Kameramänner gab es auch hier inklusive, die Musikschnipsel ebenso. Diesmal mussten Haydn und Bach als Füllstoff herhalten: Von den "Sieben letzten Worten des Erlösers am Kreuze" reichte eines, und mit "Erbarme Dich" hatte man auch Johann Sebastian Bach zur Genüge getan, schließlich stand das Pergolesi-Stabat Mater als Sängerfest im Mittelpunkt.
Anna Netrebko und Marianna Pizzolato fanden hier wirklich zu empfundener, manchmal etwas zu dramatisch-opernhafter Darstellung, die aber noch im angemessenen Rahmen verblieb. Insbesondere Netrebkos "Vidit suum" war von intensiver Schönheit, ein "Paradisi Gloria" verschmolz zwischen beiden Stimmen in wunderbarer Weise, bevor Netrebko das Amen forsch und selbstbewusst ansetzte. Insgesamt war die Interpretation von de Billy recht flott angesetzt, ein intimer Charakter wollte sich jedoch auch durch den von der Kapelle nicht vollends abgelegten romantischen Klangansatz nicht einstellen. Die Geschichte der Staatskapelle reicht weit ins barocke Zeitalter zurück, die Spezialisten für diese Musik sitzen auch heute mitten im Orchester. Dennoch wurde hier in beiden Konzerten ein butterweich-sämiger Grundklang von Vivaldi bis zu Haydn produziert, den man vor allem im bei Bach heute nur noch als kontraproduktiv zur komponierten Botschaft empfinden kann. Eine eindeutige Positionierung in dieser Hinsicht dürfte weitaus bedeutsamer wirken als der flüchtige Glamour der Mattscheibe und so auch nicht diese musikalisch zweifelhaften Ergebnisse erzeugen.
...die Filme, über die ich schreiben wollte. Und die ich dennoch aus Zeitmangel hier nur kurz erwähne:
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Im Oktober werden Wunder wahr, ich kann es nur bestätigen, eine Filmperle, reduziert, geschlossen, mit ganz eigener Dramaturgie und Atmosphäre.
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Eat Pray Love - wohl eher ein Film für die Leute, die das Buch kennen. Aber ich habe mich lange nicht mehr so gelangweilt. Der Film zieht sich wie Kaugummi, Julia Roberts spielt gut, aber reißt die elende Story auch nicht raus, die sich teilweise ausnimmt wie eine Urlaubs-DVD von TUI. Schade, dabei sind es so wichtige Themen - vor allem das Essen ;)
"Erste Anhörung" junger Komponisten an der Musikhochschule
Auf dem Reißbrett junger Komponisten entsteht zur Zeit die Musik der Zukunft. Obwohl es im ganzen Land Festivals und Aufführungsmöglichkeiten für die zeitgenössische Musik unserer Tage gibt, sollten wir uns bewusst sein, dass wir doch nur einen Bruchteil der Kunstwerke wirklich zu Gehör bekommen. Denn nicht immer findet sich ein geeigneter Interpret oder ein passender Konzertrahmen. Die Kompositionsstudenten an den Hochschulen haben da eher leichtes Spiel, denn ein Kommilitone, der die frische Tinte in Noten umsetzt, findet sich schnell. Was aber tun mit einem großen Orchester oder Ensemblewerk? Auch dies will gehört und geprüft werden.
In dieser Hinsicht hat die Dresdner Musikhochschule immer große Bemühungen unternommen, sei es mit den Orchestern in Pirna und Riesa oder wie jetzt mit der Dresdner Philharmonie. Die "Erste Anhörung" von Orchesterwerken junger Komponisten, die nun schon zum dritten Mal stattfand, ist auch ein Spross des KlangNetz Dresden, das damit seinen Vermittlungsgedanken und die Unterstützung neuer, junger Stimmen in der Komponistenlandschaft in den Vordergrund rückt.
Im Konzertsaal in der Schützengasse standen am Dienstag zwei Kompositionen auf dem Programm, die am selben Tag im Dialog mit den Komponisten einstudiert wurden. Es war ein erfreulicher Zufall, dass sich die Stücke in ihrer Ästhetik fast diametral verhielten und somit zu reichlich Auseinandersetzung einluden. Richard Röbel (Student bei Mark Andre) stellte ein Stück namens "Orca - Arco" für Solostreicher und Saiteninstrumente vor, wobei die vier durcheinandergewirbelten Buchstaben des Titels für die Arbeit mit unkalkulierbaren Prozessen stehen. Röbel versuchte durch (nur augenscheinlich) neue Beschäftigung mit Klangerzeugung die Identität jedes Instrumentes zu erkunden. Dass keine Geige wie eine andere klingt, wäre jedoch schneller zu beweisen gewesen - Röbels stark differenzierte Klänge führten in der Masse zur Reizüberflutung und Zerfaserung des Eindrucks. Das Unkalkulierbare darin erzeugt eine Verwischung des Ergebnisses - Musikern wie Zuhörern mag dieses ungefähre Erleben unangenehm erscheinen. "Bekanntes, was unbekannt ist" sollte aber auch in der Wirkung gut geplant werden. Trotzdem waren gerade in Momenten des Zusammenspiels der Streicher mit Harfe, Klavier und Cembalo reizvolle Frequenzüberlagerungen zu entdecken.
Theodor Schubach, ein Schüler von Wilfried Krätzschmar, Jörg Herchet, Mark Andre und nun Clemens Gadenstätter in Graz stellte dann mit "Resonanzen // Aurora" für Orchester und Stimme ein ungemein spannendes Klanggemälde auf Fragment-Texte von Silvia Plath vor. Ohne Holzbläser, dafür mit starkem Blech, zwei Klavieren, Harfen und Schlagwerk besetzt fand Schubach expressive Farben für den Vor- und Nachklang von Ereignissen. Auch formal und in der fast instrumentalen Einbindung der Singstimme (Lisa Fornhammar, die dies kompetent löste) war das Stück überzeugend - mal mit prasselnder Ornamentik spielend, mal bedrohlich schwankende Flächen aufbauend. Unter dem sorgsamen Dirigat von Ulrich Kern stellte die Dresdner Philharmonie ihr großes Engagement und Können unter Beweis, vor allem das Stück von Richard Röbel wäre unter anderen Bedingungen kaum innerhalb eines Tages konzertreif erklungen. So aber war man mit erfrischend neuen Klängen versorgt und hatte einen interessanten Einblick in die "Szene" bekommen.
Artist in Residence Håkan Hardenberger bei der Dresdner Philharmonie
Einen "Artist in Residence" gönnt sich die Dresdner Philharmonie in dieser Spielzeit, wobei drei über die Saison verstreute Konzertbegegnungen nicht zwingend den Titel erklären. Doch für Dresden sollte auch ein seltener Besuch des Weltklasse-Trompeters Håkan Hardenberger eine Ehre sein, denn solch einem vielseitigen Virtuosen hört man gerne und wiederholt zu. Doch nicht jedes Programm lockt den gemeinen Dresdner vom Sofa runter: wo kein Brahms, da kein Publikum und so versammelten sich nicht allzuviele neugierige Zuhörer in der Mitte des Parketts um dem wirklich Neuen und Spannenden zu lauschen.
Schließlich gab es ja auch ein Debüt zu goutieren: der jungt russische Dirigent Dima Slobodeniouk, der hauptsächlich in Finnland arbeitet, dirigierte erstmals das Orchester und überzeugte durchaus mit engagiertem und zumeist präzisem Dirigat. Im ersten Teil des Konzertes bereitete man sich mit leichter Klassik auf den Hauptgang nach der Pause vor: Respighi und Mozart hießen die Komponisten - des einen "Antiche Danze ed Arie" (Alte Arien und Weisen, Suite Nr. 1) kamen griffig und musikantisch daher. Für Respighi muss diese künstlerische Beschäftigung mit der Barockmusik ein Ärmelschütteln gewesen sein - die Philharmoniker schlossen sich dieser Leichtigkeit an und präsentierten luftigen Klang.
Nicht ganz so einfach stellt sich der Fall Mozart dar: die g-Moll-Sinfonie KV 183 ist zwar formal einfach gebaut, aber reizvolle Instrumentation mit vier Hörnern und Details wollten herausgearbeitet werden. Das gelang Slobodeniuok mit weiterhin flotten Tempi und schlanker Tongebung gut, vielleicht war manchmal sogar etwas zuviel Aktivität im Spiel.
Nach der Pause hätte man dem leider nicht anwesenden HK Gruber auch gleich noch einen Titel namens "Autumn Composer in Residence" verleihen können - hatten doch die Philharmoniker samt dem Konzert vor Wochenfrist bei den Tonlagen Hellerau nicht weniger als drei anspruchsvolle Partituren des Österreichers zu spielen. Das Trompetenkonzert "Aerial" wurde 1998/99 geschrieben und stellte sich als phantasie- und kraftvolles Konzertwerk dar, bei dem Gruber sowohl einen virtuosen Orchesterpart ausnotierte als auch den Solisten genussvoll an die Grenzen seines Instrumentes führte. Dabei blieb das Stück immer zugänglich: der erste Teil beeindruckt durch sein langsames, fortwährendes Kippen in eine Kadenzlastigkeit, aus der plötzlich jazzartige Schwebungen auftauchten, dazu formulierte Hardenberger Trompetenklänge, die nicht von dieser Welt schienen, so glasig-schön und sanft webte er den Klangteppich mit dem Orchester.
Im 2. Teil dann Getümmel, der Blick aus der Luft schien von Windstößen durchzogen, man meint im Orchester fast das Papier auffliegen zu sehen. Immer wieder jedoch fand das Werk dann seine Basis in einem nur Groove zu nennenden rhythmischen Wogen, aus dem auch der Solist seine halsbrecherischen Passagen formte. Das beeindruckte am Ende auch das Publikum und für die Naturalisten gab es noch eine wunderschöne Zugabe auf dem Kuhhorn. So spannend kann Neue Musik sein.
Jennifer Walshes Performances bei den Tonlagen Hellerau
Der Dienstagabend stand beim Festival Tonlagen Hellerau, das noch bis zum Wochenende andauert, ganz im Zeichen des Stuttgarter Ensembles Ascolta und der irischen Komponistin Jennifer Walshe. Die Konzertüberschrift "Ascolta goes popular" war nicht wirklich wörtlich zu nehmen, denn bei Jennifer Walshe stolpert man dann schnell in eine ästhetische Schieflage: sie benutzt die Popkultur als virtuosen Parameter ihrer Performance-Kompositionen. Was daraus neu entsteht, wird niemand als "populär" bezeichnen, war aber auch offenbar im Vorhinein schwierig zu vermarkten: nur wenige Zuhörer entschlossen sich zum Besuch dieser Darbietung.
Walshes Uraufführung für Hellerau "The Church of Frequency and Proteine" wartet mit einem gedanklichen Überbau auf, der mindestens in moderne Kommunikationswissenschaft, Psychologie und Bereiche von Science-Fiction und Zukunftstheorien vorstößt. Wer sich zufällig mit Memetik schon einmal beschäftigt hat, dem dürfte der Nachvollzug der künstlerischen Betrachtung Walshes etwas leichter gefallen sein. Wer sich in diesem Bereich gar nicht auskannte und auch nicht der Aufforderung nachkam, den Programmhefttext zu studieren, wohnte einer Performance bei, die möglicherweise Kopfschmerzen statt Erleuchtung verursachte.
In der bildenden Kunst haben wir mit Verschachtelungen der Ebenen, Anhäufungen und Diskussionen unterschiedlichster Ästhetiken weniger Probleme - Zeitfluss und Hörkonzentration sind zumeist ausgeblendet. Was Walshe uns hier als Mashup (Neu-Kombination oder Vermischung von Bestehendem) einer Science-Fiction-Story mit Meme-Theorien, Donkey Kong-Videospielen samt Killscreen sowie Klavierstücken, Popsongs und Aktionstheater entgegenschleudert, wirkt in der Summe, als hätte man zwölf Fernsehprogramme gleichzeitig gesehen (was moderne Zapper heutzutage auch durchaus hinbekommen).
Eine innere Bewegung blieb jedoch aus, seltsam kalt fühlten sich am Ende diese Stapel von pseudo(?)-philosophischen Formulierungen, Liedern und gehackten Kräutern, die im Publikum verstreut wurden, an. Emotionale Ebenen wirkten oft schematisiert, Stoppuhr und heftiges Skandieren bestimmte den Fortgang. Zudem gab es eine Disproportion der Musik in diesem Werk: neben wabernden Klängen aus dem Lautsprecher fungierte das Ensemble Ascolta willig und wandlungsfähig lediglich als Instrumentaltheatertruppe - kompositorisch erklang kaum originäre Walshe-Musik, denn wurde zumeist zitiert, collagiert und improvisiert. Angesichts der reinen Reproduktionsfunktion von Memen darf man über den Sinn von an sich feinen und souverän ausgeführten Einzelaktionen (blinde Schlagzeuger, die im Publikum Bilder knipsen) und der Besessenheit, mit der Walshe die Materialien anhäuft, getrost streiten.
Vielleicht hätte der wissenschaftlich gefärbte Blick aus der Zukunft künstlerisch mit etwas weniger Masse und stärkerer Focussierung an Kontur gewonnen. So wirkte auch das vorangestellte Werk "meanwhile, back at the ranch" mit der verblüffend einfachen Konzeption, aus Comicbildern live eine spielbare Musikpartitur zu erzeugen, ungleich erfrischender.
Neue Vocalsolisten Stuttgart mit Fedele und Sciarrino in Hellerau
Aus der zeitgenössischen Musik dieses Landes sind sie kaum wegzudenken, denn überall, wo neue Vokalmusik geschrieben und aufgeführt wird, sind sie zugegen, und die Liste der uraufgeführten Werke ist lang: die "Neuen Vocalsolisten Stuttgart" sorgen für eine stetige Belebung des Genres, gleich ob in theatralischer Einbindung, mit Elektronik oder Verstärkung durch Instrumentalensembles. Beim Tonlagen-Festival in Hellerau waren sie a cappella zu hören, und die räumliche Konzentration auf einen Teilbereich des Saales im Festspielhaus sorgte für eine intime Atmosphäre.
"Madrigale" war dieses Konzert überschrieben und nahm damit begrifflich Bezug auf die Tradition des mehrstimmigen weltlichen Gesanges. Doch die direkte Gegenüberstellung wurde vermieden, vielmehr sorgten die zwei umfangreichen Stücke des Abends für eine sehr spezielle, zeitgenössische Deutung des Genres - wer wollte, konnte in vielen Details jedoch auch die Rückblicke der Komponisten auf die Vokalpolyphonie der Renaissance bemerken. Die Entscheidung für Werke der italienischen Komponisten Ivan Fedele und Salvatore Sciarrino hatte allerdings auch zur Folge, dass hier die Vielfalt etwa im Vergleich mehrerer Komponistenhandschriften, Stile und Herangehensweisen an das Vokale unterblieb.
Fedele und Sciarrino sind obendrein ästhetische Nachbarn: "Animus Anima" von Fedele gibt sich reichlich virtuos, und auch im Nachklang bleibt das Ornament im Vordergrund, eine griffige Tonsprache stellt sich nicht ein. Die Frage nach dem - verschwenderischen - Umgang mit dem Material stellt sich auch bei Sciarrionos "12 Madrigali", bei denen ein naturalistischer Eindruck beabsichtigt ist und sich auch prompt einstellt: Zikaden zirpen und werden staccato dargestellt, der Wind weht durch die Vokale und die hohe Sonne erhält einen markant stechenden Rhythmus. Die verdoppelte Vertonung der sechs Gedichte ist eine interessanter Kniff, allerdings wird die ohnehin vage Aussage dadurch nur noch verstärkt: es könnte so sein, aber auch anders. Die Aussage wird verlängert, aber vertieft wird sie kaum, denn wenig Neues kommt hinzu.
Auch bei Sciarrino bleibt also nur die Hingabe an die Sinnlichkeit der Ereignisse, und im Momenthaften, Augenblicklichen liegt dann auch die Stärke dieser Stücke. Was die Vocalsolisten hier an Facetten hervorzaubern, immer im gegenseitigen Einklang und in höchster Konzentration auf Stimmverschmelzung und Homogenität bedacht, das ist schlicht fabelhaft. Wenig verlangt waren Akzente und forte-Passagen, diese hätten noch präsenter geformt werden können. Beide Partituren quillen indes über vor Verzierungen, Schwelltönen und illustren Farbspektren, denen sich die Vocalsolisten mit Genuss widmen. Am Ende verbleibt ein poetischer Eindruck: den Texten und Kompositionsabsichten nähern sich die sieben Sänger mit Sorgfalt und betten diese stilsicher auf ihr Können. Zu Recht hat auch die CD-Einspielung der Sciarrino-Madrigale jüngst durch die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik eine Auszeichnung erfahren.
Ensemble Resonanz präsentiert Werke für Streicher bei den Tonlagen Hellerau
Nach einer bunten ersten Woche der "Tonlagen" im Festspielhaus Hellerau präsentierte sich das Haus am Sonntagabend zumindest optisch entschlackt: für das Konzert des Hamburger Ensembles Resonanz gab es weder Tanzboden noch Trockeneis, auch die Lichtorgel schwieg. Nur Stühle und Notenpulte waren aufgebaut, die von einem bevorstehenden Abend kündeten, der diese "nackte", oftmals ungleich stärkere Wirkung der Musik bereits im Titel verbarg: "Open Spaces". Vielleicht ist dies auch eine der anspruchsvollsten Darbietungsformen Neuer Musik, denn in der Genreverschränkung des Musik- oder Tanztheater können sich Auge und Ohr gut die Arbeit aufteilen. Doch hier waren verschärfte Bedingungen: nicht nur fehlte das stets präsente "ON"-Fiepen einer arbeitenden Technik im Ruhezustand der Musik, auch wurden ganze Instrumentengruppen dem Publikum vorenthalten: sechs Stücke nur für Streicher, davon gleich zwei Uraufführungen.
Der Anspruch blieb hoch, die Qualität der Stücke allerdings ebenfalls, die Interpretation sucht seinesgleichen und so hatten die Besucher des Konzertes am Ende allen Grund zum Applaus. Denn allen Werken gemeinsam war, dass die Komponisten den Korpus "Streicherensemble" als eigenes Instrument handhabten und damit fleißig experimentell oder konzeptuell umgingen.
Iannis Xenakis kompaktes "Aroura" machte schon fast als Klassiker den Auftakt und gab die Räumlichkeiten vor, die Georg Friedrich Haas dann am Ende in "Open Spaces II" mühelos sprengte. Ohnehin lohnt in struktureller Hinsicht das Nebeneinanderstellen dieser beiden Grenz-Werker, die in gewisser Hinsicht verschiedene Quartiere desselben Ortes bearbeiten. Das Programm zum Mittelpunkt verfolgend erklangen weitere vier Kompositionen, die sich vor allem in einer dichten, aber im jeweiligen Stil konsequenten Materialbehandlung ähnelten.
Alessandro Perinis "Exploración de la biblioteca de Babel" fiel allerdings in einer bruchstückhaften, manchmal zu offen expressiv daliegenden Gestik heraus aus dem Reigen und war dennoch das am schwierigste geistig nachzuvollziehende Stück des Abends. Beat Furrers "Xenos III" bildete dann fast das Gegenstück dazu: Dirk Rothbrust und Thomas Meixner traten als Schlagzeuger hinzu und formte gemeinsam mit dem Ensemble eine Meta-Ebene der Sprache hinter dem zugrundeliegenden Text von Händl Klaus, dieser Teil wurde dann in einer zweiten Schicht noch einmal in emotionale sprachlose Regionen tiefergeführt. Benjamin Schweitzers "holzschnitt" führte das Streichorchester auf originelle Weise zurück zu den Ursprüngen und bewies, dass ausgehörte Klanglichkeit keine Frage der Massierung von Effekten ist.
Einen ungemein poetischen Beitrag leistete Michael Hirsch mit "Rezitativ und Arie" für Claves (Hölzer) und Streicher, bei dem man meint, ein virtuelles Opernfragment durchschimmern zu hören, dass eben nur in einem erinnerten Rhythmus oder schemenhaften Vorbeihuschen existiert. Dass alle diese Streichergeschichten so plastisch wurden, liegt an der exzellenten Darbietung des Ensemble Resonanz unter Leitung von Beat Furrer, die am Schluss wirkungsvoll die Planeten von Georg Friedrich Haas mikrotonal erbeben ließen.
"Hasretim - eine anatolische Reise" mit den Dresdner Sinfonikern bei den Tonlagen Hellerau
Es ist schon eher eine Seltenheit, dass sich die Dresdner Sinfoniker eine fertige Partitur aufs Dirigentenpult legen. Neben dem musikalischen Ergebnis zählt immer der Innenblick in musikalische Kulturen, die wir viel zu selten zu Gehör bekommen. Die Sinfonikerkonzerte sind mit lange gehegten und mit Nachdruck verfolgten Ideen verbunden, für die Initiator und Intendant Markus Rindt einsteht.
So entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum der Künste Hellerau das Projekt "Hasretim - eine anatolische Reise", das am Samstag bei den Tonlagen im Festspielhaus Hellerau uraufgeführt wurde. Wie zeitaktuell das Werk war, läßt sich anhand der Terminlage verdeutlichen: tags zuvor spielte die Nationalmannschaft in Berlin gegen die Türkei, zudem war der türkische Ministerpräsident Erdogan bei der Kanzlerin zu Gast. Eine Integrationsdebatte wird auf politischer Ebene schon lange im Land geführt. Dass dazu zwingend auch die inspirative, auch experimentell geführte Auseinandersetzung zwischen den Kulturen gehört, ist die wichtige Botschaft des Konzertes - Erdogan und Merkel wären sicher gern gesehene Gäste von "Hasretim" gewesen und sie hätten lernen können, wie bewegend sich über die Musik Sprachen, Bräuche und Menschen verbinden lassen.
Über einen längeren Zeitraum fuhr Rindt mit dem deutsch-türkischen Komponisten und Musiker Marc Sinan und einem Kamerateam an die Schwarzmeerküste und in den inneren Nordosten der Türkei und zeichnete die Gesänge und Tänze der Einheimischen auf. Es zählte nicht unbedingt der musikethnologische Anspruch, dafür ist die musikalische Landkarte zu vielschichtig. Was entstand, ist eine Art tönendes Skizzenbuch der Reise, das in Konzertform mit Video und großem Kammerensemble wieder neu zusammengesetzt wurde. Dabei wurde die Reiseroute zwischen Ordu, Erzurum und Kars beibehalten - seien wir ehrlich, kennt einer der bekennenden Türkeiurlauber diese auch historisch bedeutsamen Orte überhaupt? Geschweige denn die Musik, die über die Generationen hinweg weitergetragen wurde und die hoffentlich als kulturelles Erbe auch erhalten wird. "Hasretim" leistete dazu einen wertvollen Beitrag.
Marc Sinan schuf eine Partitur, die zwischen den Originalaufnahmen und der Live-Musik des Ensembles changierte, sich aber nur selten wesentlich vom Charakter der Volksmusik entfernte, lediglich ein jazziges Klaviersolo wirkte etwas eigenartig im Zusammenhang. Im Gesamteindruck hätte eine bessere Verstärkung einiger Instrumente (Flöte, Kaval, Streicher) die Strukturen noch transparenter gemacht. Sinans Musik zeichnet behutsam nach und hat damit die Wirkung eines Spiegels oder Kommentars, zudem funktionierte die "Integrationspolitik" im Orchester einwandfrei: türkische und armenische Gastmusiker saßen mit im Ensemble; die Kollegen der Sinfoniker indes hatten die respektable Aufgabe, sich fernab einer wohltemperierten Stimmung auf Skalen und Strophenlieder einzulassen, für die spezielle Spielarten gefunden werden mussten.
Was nämlich beim Lieblingstürken um die Ecke basslastig aus dem Lautsprecher dröhnt, ist maximal noch ein skelettartiger Rest der reichen musikalischen Kultur Anatoliens. Das wird allein schon angesichts der Instrumente klar, die sich in Hellerau auf der Bühne einfanden: Saz, Ud, Kavel und Kemence, dazu die beiden hinreißenden Duduk/Zurma-Spieler, die schon im letzten Jahr zur Terterjan-Sinfonie begeisterten. Der italienische Dirigent Andrea Molino hatte wesentlichen Beitrag zur Zusammenstellung des Werkes geleistet und koordinierte Bild und Ton in der Aufführung sicher zusammen. Das Videozuspiel (Filip Zorzor, Lonni Wong) wirkte manchmal zu verspielt, dadurch wurde die intensive Wirkung des Authentischen leicht verwischt. Das tat aber der hervorragenden Aufführung keinen Abbruch; dankbar nahm das Hellerauer Publikum diesen kulturellen Brückenschlag entgegen und feierte anschließend ausgelassen mit den Sinfonikern und den Gastmusikern, die sich für eine Zugabe nicht lange bitten ließen.
Alexander Keuk
* "Hasretim - eine anatolische Reise" wird am 1.11., 20.03 Uhr auf DeutschlandRadio Kultur gesendet.