Rezensionen

Montag, 3. Mai 2010

Subtiler Beobachter seiner Zeit - Ernst Kreneks Chorwerke in einer neuen Aufnahme



"Der Weg, der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden." - Mit diesen Worten von Franz Kafka begrüßt der RIAS-Kammerchor den Hörer flüsternd und behutsam Töne formend den Hörer auf der kürzlich erschienen CD mit Motetten und Chorwerken von Ernst Krenek (1900-1991). Übertragen auf Atem der Spannung erscheint der Kafka-Satz fast wie ein Motto, denn auf dem Seil stolpert und wankt der Chor nicht, er tanzt und zaubert. Das, was sich im Endprodukt so leicht und traumwandlerisch anhört, muss ein gehöriges Stück Arbeit gewesen sein. Krenek auf diesem Niveau zu musizieren, das erreichen bei ohnehin rar gesäten Aufnahmen nur wenige Ensembles. Hans-Christoph Rademanns Engagement für den Komponisten reicht weiter zurück - bereits vor acht Jahren musizierte er die "Kantate auf die Vergänglichkeit des Irdischen" mit dem Dresdner Kammerchor, der sich auch früher schon Chorsätzen des Komponisten annahm.

Großes Unrecht tut man dem Komponisten, wenn man ihn lediglich in der "Schönberg-Nachfolge" wahrnimmt. Krenek war zeitlebens offen für alle Stilrichtungen und Einflüsse, seine Jazz-Oper "Jonny spielt auf" war (zur richtigen Zeit am richtigen Ort komponiert) einer seiner größten Erfolge. Dass sich ausgerechnet seine Zwölftonmusik aber meisterlich komponiert und emotional überbordend darstellt, ist ein wunderbares Ergebnis des Hörelebnisses dieser Rademann-Einspielung. Krenek vertont Kafka (und nennt das Ganze auch noch "Motette"!), wie man ein Buch lesen würde: die Bilder stellen sich ein, das Gehirn arbeitet, erinnert, denkt, bewertet. Nichts anderes macht die Komposition, die analysiert, folgt, in Zweifel zieht, überhöht und Kafka so eine respektvolle, passende Klangwelt zur Seite stellt.

Rademann gelingt mit dem RIAS-Kammerchor eine Akkordwelt von kristallener Klarheit und Schärfe, deren Spannung Weghören unmöglich macht. In der Interpretation dieser unbekannten Chorwerke steckt viel Liebe und Sorgfalt; Rademanns hoher Anspruch führt zu einer Referenzaufnahme. Spannend überdies ist es, dieses a-cappella-Meisterwerk mit den früher entstandenen weiteren Chorwerken zu vergleichen, die z.T. zwölftönig, aber auch in freier Tonalität entstanden sind. Beides beeindruckt, vor allem, wenn die Strenge der Komposition zu ungeahnter Freiheit und von Rademann voll ausgekostetem Lyrismus führt wie etwa zu beobachten in dem Frauenchor-Stück "Et dimitte nobis" aus den "Five Prayers", Opus 97. Expressiv und freier gefügt (aber eben deswegen vermutlich nicht ganz so eindrücklich) sind die drei gemischten a-cappella-Chöre aus dem Jahr 1939. Des Komponisten respektvolle Bewunderung für die Polyphonie der alten Meister zeigt zudem eine Monteverdibearbeitung.

Fernab von allen Stilistiken, kompositorischen Finessen wirkt Ernst Kreneks Musik dort am eindringlichsten, wo der Komponist als subtiler Beobachter seiner Zeit (und die umfasst beinahe ein ganzes Jahrhundert!) zur Kunst gelangt: die "Kantate von der Vergänglichkeit des Irdischen" (mit Philip Mayers, Klavier und Caroline Stein, Sopran) ist immer noch ein unbekanntes Meisterwerk, Zeugnis von Humanität und Trost in ahnend-furchtbarer Zeit. Rademann spürt mit dem RIAS-Kammerchor diesen Klangwelten mit der Entdeckungsneugier, aber auch mit Respekt und Genauigkeit nach und legt uns so das Chorwerk des immer noch unbekannten Krenek ans Herz.

Ernst Krenek - Sechs Motetten nach Worten von Franz Kafka, Chorwerke Opus 22, 72, 87, 97 --- RIAS-Kammerchor, Leitung Hans-Christoph Rademann (harmonia mundi)
-- Rezension für musik-in-dresden.de --

Sin Nombre

Ok, hartgesottene Filmfreaks mögen selbst hier was auszusetzen haben, aber mich hat der Film einfach weggefegt, mitgenommen vom Anfang bis zum Ende. In Mexikos Straßenbanden gibt es Sieger und Verlierer. Bei den Flüchtlingen in die USA ebenfalls. Dazwischen: nichts. Dass diese Sicht auf die Welt (die leider in vielen Ländern und Schicksalen bittere Realität ist) im Film knallhart durchgehalten wird, ist eine der Stärken von Sin Nombre, der gerade in Deutschland angelaufen ist (übrigens die erste Synchronfassung eines spanischsprachigen Filmes, die ich erträglich finde). Cary Fukunaga guckt weiter hin, wenn eigentlich längst der Cut kommen müßte, er läßt uns in die Augen seiner Protagonisten blicken und wir erkennen Wahrheiten, die niemand sagen muss. So ist der flüchtende El Caspar bereits tot, ein Leben mit einer Frau in den USA - undenkbar. Der Film konzentriert sich auf das Schicksal von Caspar und der Flüchtlingsfamilie einige Male hat man das Gefühl eine beiläufig gefilmte Doku anzusehen. Der Zug wird zum Symbol für das Unterwegssein im Leben, aber auch für die Unaufhaltsamkeit. Mal werfen die Kinder Orangen. Aber dann sind es Steine. Springst Du ab, bist du tot. Bleibst du drauf, bist Du es auch.
Nach diesem Film muss man erstmal Luft holen, draußen irgendwo.



P.S. ein Hinweis zu der Doku La Vida Loca gehört hier unbedingt hin (gibt es auch schon auf DVD). Ich glaube, wenn man beide Filme gesehen hat, dürfte man Realität und Drehbuch kaum mehr auseinanderhalten können...

Rezensionen:
* Süddeutsche
* Stern
* FAZ

Freitag, 16. April 2010

Man muss sich ganz hingeben - Sol Gabetta im Interview

Am Sonnabend gastiert die argentinische Cellistin und zweifache ECHO-Klassik-Preisträgerin Sol Gabettain der Dresdner Frauenkirche. Sie wird das Cellokonzert des britischen Komponisten Sir Edward Elgar (1857-1934) spielen, das auch auf ihrer jüngsten CD-Veröffentlichung enthalten ist. Alexander Keuk sprach mit der Künstlerin.

Sie haben schon öfter in Dresden gespielt - gefällt es Ihnen in der Stadt?

Ja, ich freue mich immer wieder hier zu sein. Die Stadt hat große Fortschritte gemacht - es ist viel wiederaufgebaut und die Menschen haben Vertrauen in ihre Stadt. Insofern ist es sehr eindrücklich für mich, in der Frauenkirche zu spielen, auch zum wiederholten Male. Außerdem habe ich in Dresden einen sehr guten Bogenbauer gefunden. Ich schaue mich auch gerne in der Stadt um, wenn dafür Zeit ist. Das ist leider diesmal kaum möglich, wir sind auf einer großen Tournee unterwegs...

Es gibt aber noch eine Verbindung nach Dresden, ihre "cantabile"-CD mit Opernmelodien trägt die Handschrift eines Dresdner Arrangeurs...

Ja, das ist Manfred Grafe, wir haben die CD damals in Prag aufgenommen. Er hat viele Stücke, die auf der CD zu hören sind, für mich arrangiert und hat auch gerade wieder Stücke von Prokofieff bearbeitet; er kennt die Musik genau und geht sehr liebevoll damit um.

Das berühmte Cello-Konzert von Edward Elgar, das Sie in Dresden spielen werden, klingt in Ihren Händen intensiv und dennoch sehr unangestrengt - entfaltet sich diese romantische Musik von selbst?

Ich habe das Stück sehr oft gespielt und nun auch die CD aufgenommen. Es ist hier nicht so sehr das Technische oder die Kraft, was Anstrengung bedeutet, sondern die Emotionalität. Man muss diese Welt von Emotionen, die Elgar in der Zeit am Ende des 1. Weltkriegs erlebt hat, nachempfinden und ausdrücken können. Das Stück fängt eigentlich sehr selbstsicher mit den berühmten Akkorden an und genauso selbstsicher endet es, aber dazwischen schwimmt es oft in einer Melancholie und die Musik dreht sich wie in einer Spirale. Es gibt viele abrupte harmonische Schnitte, es scheint fast unlogisch komponiert. Man konnte eben nach dem Krieg nicht einfach die Musik feiern wie Elgar es früher selbst in pompöser Weise getan hat. Diese Art von extremer Emotion an jedem Konzertabend neu aufzubauen, das ist sehr schwierig. Man muss sich komplett hingeben.

Behalten Sie bei dieser stark emotionalen Arbeit auf der Bühne den Kontakt zum Publikum?

Ja natürlich, das spürt man immer. Man kann sich aber auch täuschen lassen, manchmal ist das Publikum sehr weit weg oder man hat mit dem Raum und der Akustik zu tun. Es ist immer eine physische Distanz da und im Idealfall sollte man die Energie trotzdem spüren - es ist wie wenn man ein Bild betrachtet, da gibt es meist auch einen idealen Punkt der Distanz, an dem man alle Nuancen wahrnimmt. Es ist am schönsten, wenn sich diese Energien übertragen und die Leute auch emotional betroffen sind und so etwas mitnehmen von der Musik.

Vom Zeitpunkt der CD-Aufnahme bis heute hat sich das Stück sicher auch noch einmal verändert?

Natürlich, es ist immer so, dass auch die eigene Biographie und Erfahrungen stets mit einfließen. Wenn ich ein Stück ein Jahr nicht gespielt habe und hole es wieder heraus, klingt es dennoch ganz anders und hat eine Entwicklung hinter sich - die Entwicklung meiner Person eben, die dann dem Stück wieder ein ganz neues Profil gibt. Das ist auch eine Herausforderung, zu sehen, welche Stücke mit der Zeit wachsen, und welche nicht. Die Erfahrungen des Lebens reflektieren sich immer in der Musik...

Auf der Elgar-CD haben Sie auch das "Cellobuch" von Peteris Vasks eingespielt, ein modernes, faszinierendes Werk...

Das wollte ich seit langer Zeit schon aufnehmen und habe nach einer passenden Kombination gesucht. Obwohl das Stück aus einer ganz anderen Zeit wie Elgar kommt, ist es in der offenen Emotionalität sehr nah. Es ist Musik unserer Zeit, aber es ist wie bei Elgar Hölle und Himmel beieinander und im Kontrast. Vasks wird auch ein Cellokonzert für mich schreiben. Er schreibt sehr leicht, es sind wenige Töne, aber diese sind immer sehr intensiv, weil dort eine spirituelle Atmosphäre entsteht.

In diesem Stück singen Sie auch zu einer Cello-Melodie. Wann kommt ihre erste komplette CD mit Liedern heraus?

Ehrlich gesagt, habe ich als Kind in Argentinien sehr viel gesungen, im Kinderchor und in der Schule. Mit 10 Jahren kam ich nach Europa und habe dann nicht mehr soviel gesungen. Durch dieses Stück bin ich eigentlich auch wieder zum Singen gekommen. Ich will gar keine professionelle Sängerin werden, aber die Freiheit des Singens, die körperliche Empfindung und der pure Klang einer Stimme ist etwas sehr Schönes und das möchte ich mir für mich selbst erhalten.

In Argentinien gibt es sehr viele gute Chöre, ist die Musikausbildung dort auf einem ähnlichen hohen Level, wie wir es etwa aus Venezuela, von "el sistema" kennen?

Nein, in Argentinien gab es diese Strukturen nicht. Ich selbst habe sehr sehr früh mit der Geige angefangen. Mit viereinhalb kam das erste Cello zu mir, es war damals ein halbes Cello und es war eigentlich viel zu groß für mich, fast wie ein Kontrabass. Ich habe dann aber die Stücke, die ich kannte, einfach ausprobiert und das Cello blieb bei mir, denn das Spielen wurde später immer leichter und einfacher.

Sie spielen nun ein 250 Jahre altes, wertvolles Guadagnini-Cello...

Das ist ein Riesenglück, dass ich dieses Cello spielen darf. Es ist wie eine Verlängerung meiner Stimme. Ich merke sofort, wenn das nicht so ist. Manchmal schreit ein Instrument, auf den hohen Saiten etwa. Ich habe lange gesucht, bis ich ein Instrument fand, dass laut ist, aber eben nicht schreit. Es gibt leider noch überkommene Ansichten von Kammermusik, früher stand der Solist meterweise vor dem Klavier und das Klavier wurde zur Begleitung degradiert. Kammermusik ist ein Miteinander und ich verstehe die Leute nicht, die ein Cello wie eine Trompete hören wollen. Mein Cello hat eine unglaubliche Wärme und es ist auch genügend laut, aber es ist auch im Dvorak-Konzert nicht als Trompete komponiert.

Sie haben in diesem Jahr einen randvollen Kalender mit Tourneen, Festivals und Konzerten, zudem unterrichten Sie in Basel - wo fühlt sich die Argentinierin Sol Gabetta zu Hause?

In der Schweiz. Argentinien ist etwas anderes, ich lebe seit 19 Jahren in Europa und ich bin schon als Kind dort weggegangen. Ich fühle mich zwar verbunden, wenn ich dort bin. Aber dann bin ich zurück in meiner Kindheit und sehe die Landschaft und Häuser immer noch als Kind. Auch die Freundinnen von damals sind ja in meinem Kopf immer noch kleine Kinder, dabei sind sie längst verheiratet. Mein Leben passiert in Europa. Die Schweiz ist ein Mittelpunkt geworden, ich habe nun ein Haus mit meinem Freund, unterrichte in Basel und wir haben ein eigenes Festival in der Region. Es ist wichtig, einen Mittelpunkt zu haben, man kann nicht nur im Hotel leben, sonst verliert man sich selbst. Ich habe einmal einen Kollegen getroffen, der nur im Hotel lebt. Ich war geschockt, wie kann man denn so leben? Ich war an Ostern 10 Tage zu Hause, das war phänomenal - der Frühling geht los, ich habe die Sonne genossen und wieder richtig aufgetankt. Man braucht diese Tage einfach für die eigene Energie.

Vielen Dank für das Gespräch.

---

Konzert 17. April, 20 Uhr Frauenkirche
Sol Gabetta und das Kammerorchester Basel, Leitung Paul McCreesh


CD-Tipp: Sol Gabetta spielt Elgar, Dvorak, Respighi, Vasks
Danish National Symphony Orchestra, Mario Venzago, RCA (Sony Music)

Mittwoch, 7. April 2010

Fest der Musik

Kurt Masur begeisterte im 7. Zykluskonzert der Dresdner Philharmonie

Normalerweise steht dieser Tage das Osterfest im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Doch auch ein Konzert kann zum Fest geraten und in dieser Beziehung hat der Dirigent Kurt Masur Festtagsbraten und Eiersuchen für zwei Stunden im Kulturpalast schlicht vergessen lassen - das 7. Zykluskonzert der Dresdner Philharmonie am Ostersamstag war sein Fest und natürlich das Fest der Musik. Selbstverständlich erschien das Publikum in Scharen - dem 82jährigen Ehrendirigenten der Philharmonie wird die Treue gehalten. Auch das Orchester freute sich sichtlich, mit ihm wieder einmal musizieren zu dürfen und war zu Höchstleistung motiviert. Nur äußerlich mag das Programm des Konzertes als biederes Repertoire erscheinen, denn es war klar, dass Masur diese ihm höchst vertrauten Werke in spannender Interpretation darbieten würde. Dieser Eindruck bestätigte sich sogleich in der Einleitung der Brahmsschen Haydn-Variationen mit dem berühmten Thema, das verbürgtermaßen nicht von Haydn stammt. Masur inszenierte Brahms mit dem Brennglas, aber ohne ihn zu beschädigen: gerade die Durchsichtigkeit des Orchestersatzes, die Verschmelzung der Linien war ihm ein Anliegen. In weichem forte und natürlichem piano kamen die Variationen daher wie Landschaftsbilder in wechselnden Wettern. Selbst in der Finalpassacaglia vermied Masur äußeres Aufbrausen: selbstbewusst und dennoch sanft gesetzt war diese Brahms-Interpretation meisterlich. Robert Schumann darf derzeit in keinem Konzertprogramm fehlen, obgleich gerade sein Klavierkonzert a-Moll ohnehin dauerhaft auf den Spielplänen zu finden ist. Und doch: gerade dieses Stück wirft für Pianisten und Orchester immer wieder Fragen auf, und die verschiedenen Auffassungen, mit denen man sich dem Stück nähern kann, bereichern es. Der kanadische Pianist Louis Lortie drang aber bis zu diesen Sphären nicht vor. Widersprüchlich war sein Spiel, in dem nach flüchtigem Beginn ein ständiges Hin und Her von Überbetonung des Unwichtigen und Hinwegfegen über Eigentliches den Höreindruck bestimmte, so dass sich auch kein Konzept oder Charakter herausschälte. Virtuosität war zwar stets vorhanden, doch weil Lortie den 3. Satz als Etüde missverstand und emotionsleere Kaskaden ablieferte, muss man sich ernsthaft fragen, ob er nicht besser in anderer Literatur aufgehoben ist. Rhythmisch und metrisch war ohnehin schon im 1. Satz viel Porzellan zerschlagen - Masur hatte mit dem Orchester gut zu tun, Lorties unverständliche Binnenverschiebungen im Tempo wieder auf ein Fundament zu heben. Doch nach der Pause winkte ein Glanzlicht: die 4. Sinfonie B-Dur von Ludwig van Beethoven gilt zwar nicht als Jubelstürme hervorrufender Orchesterschlager, aber genau hier war Masurs Meisterschaft zu bewundern. Eben dieses Stück ist eine wahre Etüde im Nachspüren Beethovenscher Genialität. Wie ein Thema sich fortspinnt, verrennt, neu ansetzt, verhaucht oder plötzlich hereinbricht, das konnten die Zuhörer hier als Lehrstunde erleben. Gewohnt minimalistisch und mit sorgsamen Aufforderungen führte Masur das hervorragend musizierende Orchester durch die vier Sätze, deren Charakter unter Masurs Händen wie ein Glas mit klarem Wasser geformt wurde. Vollkommen berechtigt waren die stehenden Ovationen am Ende, mit dem die Dresdner dem großen Künstler, Musiker und Freund für dieses Konzert dankten.

Sonntag, 4. April 2010

Purer Genuss

Violinsonate und Klavierquartett von Robert Schumann im Kapell-Kammerkonzert

Die Schumann-Ehrung 2010 setzt sich in den Konzertsälen fort und die Staatskapelle Dresden gehört mit zu den aufmerksamen Sachwaltern des kompositorischen Werks von Robert Schumann - immerhin verlebte der Komponist in Dresden eine zwar nicht immer glückliche, aber musikalisch sehr fruchtbare Zeit. Jüngst wurden in der Frauenkirche sinfonische Kostbarkeiten vorgestellt, jetzt konnten sich die Zuhörer von Schumanns feinsinniger Kammermusik ein Bild machen. Lediglich zwei Werke standen auf dem Programm des 6. Kammerabends der Staatskapelle in der Semperoper: die Violinsonate Nr. 2 d-Moll und das Klavierquartett Es-Dur Opus 47. Höchst spannend war dabei festzustellen, wie unterschiedlich zwei in Länge und Satzfolge ähnlich dimensionierte Werke erscheinen können und wie viele Wege und Möglichkeiten zum Zugang in der Interpretation bestehen. Als bewährte Kammermusikpartner konnten sich Jörg Faßmann (Violine) und Gunther Anger (Klavier) aufeinander verlassen und zeichneten eine konzentrierte und atmende Interpretation der Violinsonate. Dessen Schönheiten und Tiefgründe müssen freilich erst durch kluge Klangdosierung und Phrasierung erarbeitet werden, es ist kein Werk, dass unbekümmert über die Rampe springt. Insofern war Faßmanns Ansatz, vor allem die lyrisch-melodischen Qualitäten der Sonate herauszuarbeiten sinnvoll. Der von den Selbstbewusstsein heischenden Klavierakkorden durchbrochene erste Satz gelang in guter Formung von Gegensätzen. Der weiche Grundcharakter und die Gleichberechtigung beider Instrumente blieb bewahrt, so rückte der empfundene 3. Satz in den Mittelpunkt des Hörerlebnisses - Reife und Nachdenklichkeit schimmerte aus diese Interpretation, die stets im Dienste des Werks stand. Robert Schumanns Klavierquartett indes ist an vielen Stellen fast sinfonisch empfunden, betrachtet man die etwa harmonischen Verschlingungen des letzten Satzes. Findet man sich bei Familie Hecker in Zwickau zur Hausmusik zusammen, so ist man um Repertoire und Besetzungsgröße nicht verlegen. Sechs der acht Kinder verfolgen musikalisch professionelle Wege und so scharten sich um das Kapellmitglied Renate Hecker (Violine) die Geschwister Friedemann Hecker (Viola), Marie-Elisabeth Hecker (Cello) und Andreas Hecker (Klavier) zu einer höchst erfrischenden Interpretation eben des Klavierquartetts Es-Dur. Sie scheuten nicht den energischen Zugriff, führten ein geisterhaft schnelles Scherzo-Tempo vor. Dabei befriedigte die Interpretation höchste Ansprüche, denn alle Instrumentalisten konnten sowohl solistisch brillieren als auch ihren Part zur gemeinsamen Sache ausüben: man staunte über sanfte Cello-Kantilenen und einen sauber angelegten Klavierpart, der zwischen klarem Statement und kundiger Begleitaufgabe pendelte. Größtes Vergnügen sah man den jungen Musikern beim Spiel an, es übertrug sich auf das Hörerlebnis und ließ die Kammermusik so zum puren Genuss werden.

Mittwoch, 31. März 2010

4 Filme...

zu denen ich noch etwas schreiben will, da kürzlich gesehen:
- Up in the Air
- Louise hires a contract killer
- Unsere Ozeane
- Vincent will Meer

Update: das muss warten. Hilft nix.

Faszinierende Leuchtkraft

Edward Elgars "The Dream of Gerontius" im Palmsonntagskonzert der Staatskapelle

In langer Tradition stehen die Palmsonntagskonzerte der Sächsischen Staatskapelle. Der Sonntag vor Ostern leitet die Karwoche ein - das Sinfoniekonzert an diesem Tag ist aus diesem Grund mit einem besonderen Programm bedacht. Dass Edward Elgars Oratorium "The Dream of Gerontius" erst jetzt zu diesem Anlass Eingang in die Kapellkonzerte findet, verwundert schon fast, denn just dieses Werk scheint besonders geeignet, sich mit der Thematik von Leid, Sterben und Erlösung intensiv auseinanderzusetzen. Elgar tat dies vor rund 110 Jahren - auf die Worte des Theologen John Henry Newman komponierte er ein abendfüllendes Oratorium, dessen musikalisch spätromantische Grundhaltung bei der Staatskapelle bestens aufgehoben war. Mit dem Ehrendirigenten Sir Colin Davis am Pult des Orchesters war zudem die Garantie für eine höchst kompetente und eindringliche Interpretation gegeben. Gleich das Vorspiel enthüllte eine melancholisch-ernste Gedankenwelt, die Davis mit dem Orchester wunderbar ausmusizierte. Immer wieder waren es im Oratorium die großen Bögen und Steigerungen, die von faszinierender Leuchtkraft waren und von Davis aus großer Ruhe und immer dem musikalischen Fluß nachgebend, gestaltet wurden. Dabei stellt Elgar vor allem den Chor vor große Aufgaben. Angesichts der puren Textmenge, die dem Publikum zu vermitteln ist, hat Pablo Assante mit dem Staatsopernchor eine große Leistung vollbracht. Weniger die perfekte Deklamation des englischen Textes zählte, denn eine verstehende Klangkultur. Damit lag auch Davis auf der richtigen Spur, denn die vielen Preisungen müssen nicht Wort für Wort zu verstehen sein, doch die Ausdruckshaltung der Erlösung oder die Atmosphäre eines Fegefeuers, das sollte über die Bühnenrampe gehen - diese Aufgabe löste der Chor meisterlich, ebenso in a-cappella-Passagen, Fugen und kleiner besetzten Halbchören, deren intonatorische Gefährlichkeiten nicht zu unterschätzen sind. Hochrangig besetzt war das Solistentrio: die umfangreiche Tenorpartie des Gerontius bewältigte der Amerikaner Paul Groves mit zunehmender Leichtigkeit der Stimme und einer enorm differenzierten Charakterisierung zwischen Rezitativen und frei schwingenden ariosen Passagen. Sarah Connolly (Mezzo) zeichnete einen Engel jenseits menschlicher Leidenschaften: Zartheit und Entschlossenheit gingen hier eine harmonische Verbindung ein. John Relyea (Bass) als Todesengel und Priester besaß zwar ein volltönendes Organ, wusste aber außer einem recht lärmenden Grundton kaum sinnvolle Gestaltung dieses enormen Materials einzusetzen. Am Ende schaffte es Sir Colin Davis, die auskomponierte Unruhe der Seele durch den samtenen Klang der Kapelle in einen ungeheuer trostvollen Abschluss münden zu lassen, dessen finaler D-Dur-Akkord der gereinigten Seele endlichen Frieden bescherte. Die Wirkung dieses großartigen Werkes ist ungebrochen und wurde durch eine hervorragende Aufführung bestätigt.

Dienstag, 23. März 2010

Geheimnisvoller Schumann

Konzert der Staatskapelle in der Frauenkirche zum 200. Geburtstag des Komponisten

Einen großen Bahnhof bereiteten die Staatskapelle Dresden und die
Frauenkirche dem 2010-Jubilar Robert Schumann. Die Stiftung Frauenkirche ehrt den Komponisten in diesem Jahr mit einer Reihe von Aufführungen; der Konzertabend mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Leitung von Daniel Harding bildete den Auftakt. Die weltweite Aufmerksamkeit für das explizite Konzert zum 200. Geburtstag des Komponisten wurde durch Radio- und Fernsehmitschnitte gesichert, eine DVD wird ebenfalls produziert. Ob Schumann selbst solch pompösen Hochglanz goutiert hätte, dürfte in Zweifel gezogen werden. Bei aller Scheinwerferillumination und dem rechten ins-Bild-rücken mit Kamerafahrten über den Köpfen blieb es den Ohren überlassen, den Mittelpunkt des Konzertes zu orten. Wer aber glaubte, "seinen" Schumann zu kennen, dem wurde schon in der ersten Hälfte der Horizont gehörig erweitert. Maximal die Ouvertüre zu Schumanns einziger Oper "Genoveva" dürfte bekanntere Dimensionen erreicht haben - die Kapelle zeigte das Werk mit zupackender, frischer Klangkultur. Zwei kurze sinfonische Sätze folgten, davon war die "Abendmusik" B-Dur als Uraufführung angekündigt, was heute insofern wunderlich erscheint, da Leben und Werk von Robert Schumann durch die Musikwissenschaft stets außerordentliche Betreuung erfuhr. Joachim Draheim, dem auch das unüblich umfangreiche und erhellende Programmheft zu verdanken ist, nennt die Orchesterfassung der als Klavierstück vorliegenden Abendmusik denn auch einen Rekonstruktionsversuch. Diese Komposition wie auch das zuvor vorgestellte Scherzo g-Moll atmen ganz den Schumannschen Ton der kleineren Form. Harmonische wie melodische Einfälle runden sich zu einem Ganzen; die Interpretation erschien aufmerksam und intensiv. Eine weitere Entdeckung war das "Nachtlied" nach Hebbel, Opus 108, das ohne Zweifel zu Schumanns stärksten Werken gerechnet werden kann. Der Rundfunkchor des MDR gesellte sich hier zum Orchester und zeigte eine starke Leistung mit guten dynamischen Abstufungen und eindringlicher Textdeklamierung. Für Brahms und Liszt muss das Nachtlied ein Lehrstück gewesen sein, den geheimnisvollen und farbintensiven Schumann kennt man heute leider noch zu wenig. Im ebenfalls selten aufgeführten "Requiem für Mignon" brillierten vier Kruzianer (Ole Kottner, Franz Lindner, Sebastian Dominik Pfeifer und Vincent Hoppe) in einer anspruchsvollen Solopartie; der Bariton Markus Butter hatte da eine vergleichsweise kleine Aufgabe, die er souverän löste. Harding und der Kapelle gelang es mit weiterhin frischem Zugriff in bewundernswerter Weise, den schnell wechselnden Charakteren eine Klangspezifik zuzuordnen, die für den musikalischen Fluß auch in schwieriger Akustik eine sichere Basis bildete. Zum Abschluss des kurzweiligen Programms musizierte das Orchester die 3. Sinfonie Es-Dur, die "Rheinische". Angesichts der schwungvollen und überwiegend lebensbejahenden Musik fiel es den Rheinländern nicht schwer, sich in dem Stück wiederzufinden, das ungebrochene Popularität genießt. Harding bestätigte die kraftvoll-musikantische Haltung, brachte immer wieder motivierenden Schub in die Interpretation ein und konnte sich des Kapell-Glanzes in den famosen Bläsern wie im dichten und höchst transparenten Streichersatz sicher sein.

Dienstag, 16. März 2010

Ohne Popcorn - aber musikalisch hinreißend

Dresdner Philharmonie spielte Charlie Chaplin

Früher gab es in den öffentlichen Fernsehanstalten noch eine Sparte am Vormittag oder am frühen Nachmittag. Dort wurden alte Stummfilmklassiker wiederholt - Buster Keaton und Harold Lloyd gaben sich die Klinke in die Hand und im Vorabendprogramm gab es statt Reality-Soaps die Kalauer der "Väter der Klamotte". Diese Zeiten sind vorbei, doch gottlob haben die Orchester entdeckt, dass die musikalische Stummfilmbegleitung eine ganz eigene Qualität darstellt, die damals wie heute zu Entdeckungen einlädt. So existieren zu großen Murnau-Filmen gleich mehrere Musikrealisierungen; auch zeitgenössische Umsetzungen entbehren nicht eines Reizes.

Ganz anders liegt der Fall bei Charlie Chaplin, der nicht nur als Schauspieler und Regisseur brillierte, sondern dem die Musik seiner eigenen Filme besonders am Herzen lag. So sind wir heute in der Lage, den Film "City Lights" - "Lichter der Großstadt" mit Chaplins eigener Musik zu bewundern - und was ist dies für eine brillante, schillernde Partitur! Zugegeben: manche Melodie wird er nur angerissen oder seinem Sekretär zugepfiffen haben (eine Situation, mit der mancher Komponist von heute gerne tauschen würde...), aber das Ergebnis schafft gemeinsam mit dem Film ein höchst unterhaltsames Erlebnis.

Dass der Dresdner Kulturpalast ausgerechnet im Genre Filmmusik sogar ganz ohne Sanierung doch so etwas wie Atmosphäre verströmt, überrascht nicht. Denn genau an diesem Ort ist Platz für eine riesige Leinwand und ein mit Lämpchen abgedimmtes großes Orchester. Angesichts der steigenden Sitzreihen stellt sich ohnehin Kinofeeling ein. Nur das Popcorn fehlten an diesem Sonntagvormittag - wir zahlen Tribut an die Konzertkonventionen. Die Konvention des Stillsitzens wird aber spätestens nach den ersten Filmminuten durch Chaplin selbst aufgebrochen.

Gemeinsam mit der hervorragend präzise und spielfreudig musizierenden Dresdner Philharmonie gerät diese Komödie zu einem Leckerbissen. Und man merkt: so locker, wie die Musiker auf der Bühne agieren, so entlädt sich auch das Lachen der Dresdner im Parkett - der Chaplinsche Humor ist zeitlos, die filmische Umsetzung der einfachen Geschichte immer noch grandios. Schön, dass man zur Filmmusik auch einen Spezilisten am Dirigentenpult verpflichten konnte.

Der freiberuflich arbeitende Dirigent Helmut Imig ist gern gesehener Gast bei vielen großen Orchestern. Sein Herzblut für diese Musik ist bei der Aufführung direkt spürbar. Dieser Funke sprang auf die Philharmoniker über, und man staunte über die Lässigkeit der rasanten Tanzpassagen, über das romantische Kolorit mancher Liebesszene; oder man bewunderte den typisch melancholischen Ton aus der Riege der Saxophone und Klarinetten. Ganz klar: am Ende ging es nicht ohne Zugabe ab, denn Helmut Imig und das Orchester erhielten einen absolut verdienten, großen Applaus, den der Dirigent postwendend an die Leinwand zu Charlie Chaplin weiterleitete. Ob nun neues Konzerthaus oder nicht: Filmmusik sollte einen festen Platz im Programm der Dresdner Philharmonie erhalten - die musikalische Palette ist unerschöpflich und der Zuspruch des Publikums zeigte, dass hoher Anspruch und "leichte Muse" durchaus zu einem tollen Ergebnis führen kann.

Freitag, 12. März 2010

The Album Leaf

Konzert in Dresden verpasst. Macht nix, bin ja grade in Berlin und der Termin passte perfekt. Eine wunderbare Veranstaltung im Lido Berlin. Indietronic und Postrock werden als Genrebegriffe gern genannt wenn es um die amerikanische Band The Album Leaf geht. Ich wäre eher geneigt, mich über den Bandnamen zu nähern: "Albumblatt" nannten romantische Komponisten kleinere Klavierstücke, die oft ohne explizit genannten Inhalt dafür umsomehr mit romantischem Idiom aufwarteten: Kleinode der Klaviermusik, in sich abgeschlossene Kurzgeschichten sind dies. Genau in dieser Art kann man auch The Album Leaf hören: Man versinkt in den ersten Keyboard-Noten von Jimmy LaValle und taucht acht Minuten später wieder auf. Warme Dusche aus Tönen, mit äußerster Seriösität von den fünf Bandmitgliedern zusammengearbeitet, dazu noch ein Streichquartett und Visuals bei der Tour. Selten ein so bereicherndes, entspannendes Konzert gehört. Nix zum Abhotten natürlich, wer diese Musik hört, braucht eine gewisse Offenheit fürs Flächige, für die Weite und auch für die (variierte) Wiederholung. Und genau die braucht man bei Robert Schumann ebenfalls. Albumblatt eben. Die Tour ist noch in Heidelberg und Hamburg zu erleben.



Website der Band: The Album Leaf
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