nuits sans nuit
Ich trage die Post aus, vertrete drei Bezirke gleichzeitig und habe dementsprechend viel zu tun. Einer der Hausflure besteht aus großen Rotunden, die Briefkästen befinden sich oben über den Fenstern und sind über eine riesige Stehleiter zu erreichen. Von unten grüßen die Hausbewohner. Als ich irgendwann endlich zurück in die Poststelle radele, werde ich mit dem Statement begrüßt "Ah, da ist er ja, der erste der Letzten."
Ich gehe zu meiner eigenen Beerdigung. Die Kapelle ist noch besetzt, daher frage ich in der Verwaltung nach. Mir wird gesagt, es sei eng heute, ich solle in einer leeren Kapelle warten. Ob ich denn etwas zu lesen mithätte, einen Roman? Ich verneine, lege mich in die leere Kapelle und blicke auf meine Füße die nicht mehr so recht reagieren wollen, nicht zu mir zu gehören scheinen. Die Absurdität meiner Situation wird mir noch im Traum bewusst: da stirbt man mal, und dann hat keiner Zeit für einen...
In der Lottoannahmestelle, ich will einen Schein mit 5 Richtigen einlösen. Ein Mann erscheint aus dem Hinterzimmer, gratuliert, winkt mich vor einen Computer und zeigt auf eine Zahl. 4500 Euro. Ich zucke zusammen und wache auf.
Man beschuldigt mich, von einer Veranstaltung mit Buffet zwei Teewagen gestohlen zu haben. Ich weise die Vorwürfe als absurd zurück, wie hätte ich die Teewagen aus dem Zimmer geschweige denn nach Hause schaffen sollen. Man besteht weiterhin darauf, ich wäre es gewesen. Ich frage nach Beweisen. Statt einer Antwort wird mir der Prozess gemacht.
(Nachtrag)
Ich beobachte durch eine Kamera eine Straße und sehe, wie ein Radfahrer rasend schnell auf einen Papiercontainer zusteuert. Ich zoome. Er springt vom Rad aus durch die Öffnung. Ein Mahlwerk setzt sich in Gang, die Kartonagen werden durchgewirbelt. Mehr nicht. Ende.
(Nachtrag)
Ich habe eine Prüfung zu schreiben. Ich erhalte zwei Blätter mit Fragen und zwei "Für Sie"-Zeitschriften, die ich zur Erarbeitung der Lösungen brauche. Die Fragen sind zum Teil Wissensfragen, zum Teil persönliche Fragen, bei denen ich etwas erzählen soll. Zur Prüfung bin ich nicht in der Schule, sondern (switch) in einem Vorgarten eines kleinen hübschen Hauses, dort sitze ich auf einer Bank unter einem Vordach, betrachte die Idylle und die Blumen und bemerke, dass ich mich in Frankreich befinde, alle Passanten sprechen französisch. Ich mache mich an die Arbeit und löse die Aufgaben, stelle aber fest, dass ich viel zu knapp dran bin. Da ich um sechs abgeben soll, beschließe ich die Blätter zu faxen und reise diesen (switch) selbst hinterher, zurück in die Schule. Frau R. nimmt die Blätter entgegen, es scheint alles richtig zu sein, beruhigtes Ende.
XXVI: ich gebe einen Klavierabend, von H. kommentiert, lauter unbequem-unbekannte Stücke aus den 20er-Jahren.
XXVII: ein Chorkonzert steht an, ich bin zu spät aufgestanden, das Anziehen, Herrichten, Notensuchen dauert viel zu lange, die Zeit drängt, da klingelt es, ein älterer Herr wünscht sich in meiner Bibliothek umzusehen und Bücher zu erwerben, ich komplimentiere ihn hinaus. Endlich draußen auf dem Rad hetzend (mein Glück wird ein Orgelstück sein, das vor dem Chorauftritt platziert ist), gerate ich mitten in zwei Demonstrationszüge und muss mich durch die Massen kämpfen.
XXVIII: M gestorben. Grauenhaft.
bereits vor fünf Tagen gewesen, nachgetragen. Doppeltraum.
Teil 1) Ich höre mir Reden eines bekannten, erfolglosen
Politikers an. Ich scheine der einzige Zuhörer zu sein und sitze direkt vor dem Rednerpult.
Teil 2) Ich sitze in einem riesigen Raum inmitten von ca. 200 Stapeln mit "Kros", "Zeug", bekomme aber anstelle der Perspektive, mittendrin zu sitzen, die Draufsicht und sehe, dass die oberste Lage jeweils eine andere Farbe hat, sodass die Draufsicht zu einem blendenden, chaotischen Farbenrausch wird.
(nachgetragen)

Ich träume von einer
Robinie, einem Gewächs, von dem ich real keinerlei Ahnung hatte, wie es aussieht, entspricht aber exakt dem Bild... An deren Stamm in der Erde ist ein Deckel, den ich öffne. Eine junge Frau schaut mir zu und bestätigt mich in meinen Handlungen, sie nickt. Unter dem Deckel ist in der Erde eine Art Grube, die mit Wasser gefüllt ist und einige Wasserhähne schauen heraus, die ich zudrehe. Das Wasser läuft irgendwo nach unten hin ab, ich lege persönliche Gegenstände einer mir nahestehenden Person in diese "Höhle" und verschließe den Deckel wieder. Ich wohne bei der Frau, es ist das Haus mit mehreren Etagen, in deren Mitte jeweils die Treppe nach oben verläuft (ähnlich wie in einem Kaufhaus), die Flure sind groß und wohnzimmerartig, die Zimmer außen herum. Das Haus kam bereits in mehreren Träumen vor, ich war aber noch nie dort. Zähneputzen auf dem Flur, dort hängt ein Waschbecken...
ich singe neu in einem kleinen Vokalensemble mit. Da dort auch Tangos, Flamencos und jazzige Dinge gesungen werden, werden mir zunächst keine Noten vorgelegt, sondern (journalistische!) Texte und Artikel, die diese Musik behandeln. Ich soll diese lesen und dabei "in den Rhythmus" kommen, d.h. die Musik empfinden. Heraus kommt eine Art Hip-Hop-Lesung von Weltmusik, ich sitze lesend und mich verrenkend am Tisch und versuche in den "Tritt" zu kommen.